Die Ursprünge der Heilsarmee als Gegenbeispiel zur Säkularisierungsthese

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit zeigt, dass die Säkularisierung keineswegs linear von der Aufklärung bis zur heutigen Zeit fortschritt, sondern, dass es auch Zeiten gab, in denen ein 'Rückschritt' zu sehen ist. Als Beispiel soll die Entstehung der Heilsarmee im England des 19ten Jahrhunderts dienen. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen trägt die Betrachtung eines anderen europäischen Landes dazu bei, einen Vergleich zwischen zwei Nachbarländern aufzustellen, zum anderen ist gerade das 19ten Jahrhundert ein interessantes Jahrhundert, da auch in Deutschland so etwas wie eine 'Rückkehr' zur Kirche wahrgenommen wurde. Um die Rolle der Heilsarmee im viktorianischen London genauer untersuchen zu können ist es wichtig, sich die Argumente der 'Säkularisierungstheorie' vor Augen zu führen. Wie bereits der Titel des Aufsatzes von Gangolf Hübinger sagt, ist diese Theorie in der Forschung nicht unumstritten. Daher beschäftigt sich das erste Kapitel mit der genauen Definition dieser These und der Frage nach Alternativen, wie der Pluralisierungsthese. Für dieses Kapitel wird zusätzlich zu Hübingers Aufsatz auch ein Aufsatz von Detlef Pollack diesem Thema zu Grunde gelegt. Im zweiten Kapitel wird die Entstehung der Heilsarmee in Bezug auf die Säkularisierungsthese untersucht. Dabei wird zunächst das religiöse Umfeld Englands betrachtet um die Ausgangslage besser einschätzen zu können. Die Heilsarmee war schon von Anfang an eine Kirche, die sich durch eine große soziale Arbeit auszeichnete, daher untersucht das zweite Kapitel beide Seiten und zeigt ob und wie die Heilsarmee Einfluss auf die Gesellschaft genommen hat. Zur Untersuchung dieser Thematik werden sowohl Richard Colliers Biographie über William Booth als auch zwei Monographien über die Entstehung der Heilsarmee von Norman H. Murdoch und Glenn Horidge verwendet. Die zwei letztgenannten Autoren weisen in der Einleitung in ihren Untersuchungen darauf hin, dass es zum einen wenig Literatur über die Gründung der Heilsarmee gibt und zum anderen, dass die vorhandenen Werke oft mit einer bestimmten Absicht geschrieben wurden. Objektive, wissenschaftliche Literatur ist hingegen kaum vorhanden. Die meiste Literatur zu diesem Thema wurde von der Heilsarmee selbst herausgebracht, aber es finden sich auch zahlreiche Zeitungsartikel aus dem 19. Jahrhundert, die allerdings nicht digitalisiert wurden und daher schlecht einsehbar sind.

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