Die Verwendung der Gattungen in Ludwig Tiecks 'Der blonde Eckbert'

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: gut, Freie Universität Berlin (Insititut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Erzählungen der Romantik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie kaum bei einem anderen Text der deutschen Romantik werden im 'Blonden Eckbert' Gattungsfragen in besonderem Maße virulent. Angesichts der umfangreichen Forschungsliteratur gewinnt man allerdings schnell den Eindruck, dass diese entweder nur eingeschränkt diskutiert werden - etwa mit der Frage, ob man es bei dem Text nun mit einem Märchen oder einer Novelle zu tun hat - oder unter Hinweis auf 'die von Schlegel geforderte Vermischung aller Gattungen eher als Charakteristikum der Epoche denn als betrachtungswürdige Dimension des Textes gewertet werden.Diese Arbeit will der Frage nachgehen, inwieweit durch Tiecks Umgang mit den Gattungen auch literarisches Erzählen problematisch wird. Ziel ist es nicht, endlich 'die' gültige Gattungsbezeichnung für den Text zu finden, um damit die - häufig recht willkürlich erscheinende - Ahnenreihe schon vorgenommener Kategorisierungen fortzusetzen. Stattdessen soll genau hingesehen werden, wo und wie Tieck Elemente der einzelnen Gattungen übernimmt. Wenn Tieck aus dem Schema der Gattungen ausbricht, soll dies ebenso registriert werden wie Bestätigungen von Gattungsnormen. Ich hoffe mit dieser Vorgehensweise letzlich auch auf die Frage nach dem 'Warum?' Antworten zu finden und zumindest ansatzweise Verbindungen zwischen dem Erzählten und seiner Form finden zu können. Betrachtet werden in diesem Zusammenhang die Gattungen Märchen, Sage, Novelle sowie phantastische Erzählung.