Das Buch gibt einen Überblick über Friederike Feldmanns Wandmalereien der letzten 25 Jahre und zeigt auch Entwurfsphasen und Aufnahmen während der Arbeitsprozesse. Es wäre ein Leichtes zu sagen, Feldmanns Blick auf die Dreidimensionalität rühre von ihrer Ausbildung zur Bühnenbildnerin her. Das bezöge sich allerdings auf eine Tradition, die heute im Theater kaum noch praktiziert wird: Das Bild eines Raums, der den Bühnenraum erweitert, eine Tradition, die erstmals 1585 im Teatro Olimpico in Vicenza, als rigoros an der Zentralperspektive orientierte Tiefenillusion, durchexerziert wurde und die auch in der Wand- und Deckenmalerei des Barock beliebt war. (...) Feldmann baut wie ein Maler des Barock mit den Mitteln des Farbauftrags einen Scheinraum auf eine Wand. Dieser Raum aus Scheinpapier gebaut und sperrt die Betrachtenden eher ein, als dass er raumerweiternde Ausblicke gönnt. Glücklicherweise ist Papier, auch vorgetäuschtes, kein Material, das erdrückt, aber eng kann es schon werden, wenn wandhohe Papierblätter die Besucher umzingeln. (Susanne von Falkenhausen)

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