Die Wahrnehmungsveränderung charismatischer Führung am Fallbeispiel des deutschen Fußballnationaltrainers Jürgen Klinsmann

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,7, Universität Konstanz (Verwaltungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Stellt man sich die Frage, womit bedeutende Persönlichkeiten aus der Geschichte, Wirtschaft oder dem gesellschaftlichen Leben ihre Mitmenschen in den Bann ziehen, so lautet häufig Charisma die Antwort. Erfolgsgeschichten über gewinnbringend umstrukturierte oder neu gegründete Unternehmen werden in den Medien meist in Verbindung mit einer charismatischen Persönlichkeit gebracht. So wird beispielsweise Jack Welch, der langjährige CEO von General Electrics, in einem Artikel der Wochenzeitung DIE ZEIT (Huhn 2001, S. 1) '[...] die Energie eines Kernkraftwerkes und das Charisma eines Religionsgründers' zugesprochen. In seiner 20-jährigen Amtszeit konnte Welch den Umsatz von General Electrics von US $ 27.240 Millionen im Jahre 1981 auf US $ 100.469 Millionen im Jahre 1998 steigern (vgl. Bartlett/Wozny 2004, S. 1). Als weitere Personen aus dem wirtschaftlichen Leben, die häufig als charismatisch beschrieben werden gelten beispielsweise ebenso Anita Roddick, die Gründerin des Body Shops oder Microsoft-Gründer Bill Gates (vgl. Weibler 1997, S. 27). Charisma und Erfolg scheinen somit auf den ersten Blick in enger Verbindung zu stehen. Auch im Bereich des Sports lässt sich die Verbindung Charisma und Erfolg finden. Kurz nach Klinsmanns Ernennung zum Nationaltrainer bezeichnet ihn beispielsweise sein Trainerkollege Arsène Wenger im Kicker-Sportmagazin (2004, S. 2) wie folgt: 'Er hat Charisma und den Willen zu neuen Ideen, er ist intelligent und positiv.' Die Zeitung Die Welt (Kreitling 2005, S. 1) schreibt kurz vor dem sportlichen Großereignis in Deutschland, der Fußballweltmeisterschaft, über den deutschen Nationaltrainer: 'Klinsmann sieht überall das halbvolle Glas. Glück. Chuzpe. Charisma. Seit Franz Beckenbauer 1990 die WM gewann, waren Erfolgseigenschaften nicht mehr so deutlich zu bestaunen'. Schließlich wird jüngst in der Zeitschrift brand eins (Biermann 2006, S. 66) der Betriebswirtschaftler Christian Scholz von der Universität des Saarlandes zitiert, dass Klinsmann ein lebendes Beispiel für 'Transformational Leadership' sei. [...]. Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, ob sich die Zuordnung charismatischer Qualitäten bei Veränderung der Situation, je nach mehr oder weniger erfolgreichen Perioden, verändern. Lässt sich eine Schwankung in der Wahrnehmung des Charismas im Zusammenhang mit Erfolg erkennen, so müsste man Charisma nicht als eine Konstante, sondern eine variable Größe betrachten.

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