Die Wanderer-Werke Chemnitz als Spiegel der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik 1933-1945

Diplomarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Wirtschaftswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Diplomarbeit vollzieht die wirtschaftliche Entwicklung der WANDERER-Werke nach und stellt dabei den Zusammenhang zur parallelen politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland her. Die WANDERER-Werke AG aus Chemnitz waren bis zur Niederlage des Deutschen Reichs ein weltweit bekanntes Industrieunternehmen, geschätzt für seine qualitativ hochwertigen Fräsmaschinen, Fahrräder, Schreib- und Buchungsmaschinen. Außerdem war aus seiner ehemaligen Automobilabteilung einer der wichtigsten Bestandteile der AUTO-Union Chemnitz geworden, als die WANDERER-Werke diese am Anfang der dreißiger Jahre an die neu gegründete AUTO-Union verkauften. Mit dem Ende des Dritten Reichs und den nachfolgenden Entwicklungen verschwand der Name 'WANDERER' aus der internationalen Wirtschaft. Das Werk, noch 1945 zu 95 Prozent demontiert, wurde verstaatlicht, später zerschlagen und die einzelnen Fertigungen wurden mit Ausnahme der eingestellten Fahrradfertigung von anderen Betrieben übernommen, während aus dem Werk erst ein Produzent von Flugzeugmotoren, dann nach der auf sowjetischen Druck hin eingestellten Fertigung dieser Motoren der größte Produzent von Hydraulikkomponenten in der ehemaligen DDR. Aus der Fräsmaschinenfertigung ging das 'Fritz-Heckert-Kombinat' hervor, der größte Maschinenbaubetrieb des ehemaligen RGW. Dieser Betrieb hat als einziger Fertiger von Produkten, die schon bei den WANDERER-Werken produziert wurden, am Standort Chemnitz die wirtschaftlichen Entwicklungen seit dem Ende der DDR 1989 überlebt.