Die Weiblichkeit als Projektionsfläche für das männliche Ich - Eine Betrachtung der Funktionen des Weiblichen in E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann
Autor: | Birgit Michels |
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EAN: | 9783638219747 |
eBook Format: | ePUB/PDF |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 25.09.2003 |
Untertitel: | Eine Betrachtung der Funktionen des Weiblichen in E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Betrachtung Eine Funktionen Hoffmanns Projektionsfläche Sandmann Weiblichen Weiblichkeit |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Diskrepanz zwischen der Darstellung der Frau in der Literatur und ihrer tatsächlichen Rolle in der Wirklichkeit ist, besonders in der Literatur der Romantik, ein häufig zu beobachtendes Phänomen. Während der Frau in der realen Welt ein äußerst begrenztes und marginales Wirkungsfeld zugestanden wurde ('Haus und Herd als Aktionsradius' 1 ), erhielt die 'imaginierte Weiblichkeit' 2 eine unverhältnismäßig bedeutendere Rolle. Die Frauenfigur ist aus der Literatur nicht wegzudenken; in der Geschichtsschreibung hingegen tauchen Frauen höchstens gelegentlich als kleine Randnotiz auf. Die Geschichte der Bilder, der Entwürfe, der metaphorischen Ausgestaltung des Weiblichen ist ebenso materialreich, wie die Geschichte der realen Frauen arm an überlieferten Fakten ist. 3 Diese Beobachtung könnte zu dem Schluß verleiten, daß der Frau in der Literatur die Ästimation zuteil wurde, die ihr im realen Leben verwehrt blieb. Bei genauerer Betrachtung der Funktionen des Weiblichen in der Literatur kommt man jedoch zu dem Schluß, daß der Frau auch hier oft keine eigene Substantialität zukommt. Sie wird, reduziert auf wenige Eigenschaften, häufig nur im Hinblick auf ihre Funktion, ihren Nutzen für den Mann beschrieben und dargestellt. So fungiert die Frau in der Literatur z.B. als Projektionsfläche für männliche Sehnsüchte und dient somit dem Mann indirekt als Mittel zur Selbstverwirklichung. Die Darstellung des weiblichen Charakters basiert, im Positiven wie im Negativen, auf der Wahrnehmung der männlichen Hauptperson. D.h., die Wirkung der Frau auf den männlichen Helden prägt das Bild der Weiblichkeit entscheidend. Man könnte so-gar sagen, daß sich viele Weiblichkeitsbilder erst in ihrem Bezug auf die Männlichkeit definieren. Auch im Werke E.T.A. Hoffmanns lassen sich solche Tendenzen erkennen. Insbesondere die Betrachtung des Geschlechterverhältnisses im Nachtstück Der Sandmann läßt Rückschlüsse auf die Funktion der Weiblichkeit in der Literatur der Romantik zu. [...]