Die Welt der Bilder - Ottilie, Luciane und die Rolle der Kunst in Johann Wolfgang Goethes ¿Die Wahlverwandtschaften¿
Autor: | Maas, Katharina |
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EAN: | 9783638783002 |
Auflage: | 005 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 24 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 27.08.2007 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Textinterpretation: Goethe "Die Wahlverwandtschaften", Sprache: Deutsch, Abstract: In verschiedenster Form ist Kunst ein wichtiger Teil in den "Wahlverwandtschaften". Die gesamte Handlungsstruktur ist geprägt von der theoretischen Beschäftigung mit Kunst, ihrer Ausübung und der ästhetischen Präsentation der Figuren. Ich werde mich in dieser Arbeit auf zwei der Protagonistinnen beschränken: auf Ottilie und Luciane. Für beide spielt Kunst eine entscheidende Rolle und zwar in mehrfacher Hinsicht, wie ich im ersten Teil darstellen werde. Ottilie hat eine nach innen gerichtete Beziehung zur Kunst, durch sie erfährt sie eine Steigerung und Entwicklung ihrer Persönlichkeit; einerseits durch die Rezeption von Kunst, andererseits durch die praktische Tätigkeit des Malens. Entsprechend ihrem introvertierten Wesen dient ihr die Kunst - auf eine unauffällige, innerliche Art - zu wachsen. Lucianes Kunstauffassung steht ganz im Gegensatz zu Ottilies. Sie bedient sich der Kunst um das zu erreichen, was ihr Hauptziel ist: im Mittelpunkt der Gesellschaft zu stehen. Mit ungebrochenem Selbstbewußtsein bedient sie sich allen Genren, egal ob sie Talent besitzt oder nicht. Im "lebenden Bild" sieht sie letztendlich ihr Ziel erreicht. Diese Einstellung zur Kunst wird von Ottilie wiederholt kritisiert. Die Figur der Luciane ist als Kontrast, als Negierung Ottilies angelegt ist. Mir stellt sich jedoch die Frage, ob man Luciane mit einer eindimensional negativen Beurteilung gerecht wird. Darum möchte ich den "Luciane Teil" auf seine Bedeutung hin näher untersuchen. Beide Figuren werden durch die Gesellschaft selbst zum Kunstwerk stilisiert, werden als "Kunst" wahrgenommen. Eine typisch weibliche Problematik, denn in der Kulturgeschichte wird mit dem Weiblichen "Körper", mit dem Männlichen "Geist" verbunden. Ganz in diesem Sinne wird Ottilie zuallererst durch ihr reines Erscheinungsbild, ihre Schönheit wahrgenommen und beurteilt. Und auch die Rolle der Luciane ist geprägt durch diese gesellschaftliche Dichotomie. Der zweite Teil behandelt die Bedeutung der Kunst für Ottilies Heiligwerdung. In Rahmen der Handlung wird ihre Erhöhung an verschiedenen Stellen durch die Kunst antizipiert, bspw. in der Kapelle oder der Nachstellung der Heiligen Familie im "lebenden Bild". Gleichzeitig wird dies immer wieder dadurch gebrochen, daß es sich nicht um "wahre" Kunst handelt. Kunst ist in den "Wahlverwandtschaften" immer eng verbunden mit Dilettantismus. Diese Verbindung werde ich in Hinblick auf ihre Rolle im Roman darstellen.