Die Welt des Wunderbaren und das Motiv der List in Strickers 'Daniel von dem blühenden Tal' im Vergleich mit Homers 'Odyssee'

Geschichten über Fabelwesen und wundersame Gegenstände existieren bereits seit vielen Jahrhunderten. Die Tradition geht zurück auf Reiseberichte von Seefahrern oder Historiographen die von den 'Wunder[n] des Morgenlandes, genauer gesagt Indiens' berichteten und unter anderem in die antiken Heldenepen ???SS???S (Odyssee) und ??????S (Ilias) des blinden Sängers Homer, einflossen. Sie entstanden im 8. Jahrhundert v. Chr. und waren bereits in der Antike von zentraler Bedeutung. Enzyklopädien sowie Übersetzungen bzw. Bearbeitungen des Homer-Stoffes zeigen, dass das Wissen bis in das lateinische Mittelalter weiter getragen wurde. In den deutschen Artusromanen treten Fabelwesen und magische Gegenstände auf. Und auch das Motiv der List und der Irrfahrt, die sich in mittelhochdeutscher Epik wiederfinden lassen, sind nur einige Beispiele für stoffliche Motive, die ihren Ursprung in der griechischen Mythologie haben. Zentrales Thema dieser Arbeit soll zum einen das Aufzeigen möglicher Bezugssysteme und zum anderen dessen Funktion in Strickers Werk sein. Abschließend sollen die Abweichungen, die sich neben der Einzigartigkeit der Fabelwesen und dem Motiv der List, beispielsweise auch in der fehlenden Minnethematik, manifestieren, aufgezeigt und auf ihre mögliche Bedeutung hin analysiert werden.