Die Widerspiegelung von Speisegesetzen in Tierknochenresten des mittelalterlichen jüdischen Quartiers in Erfurt

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Archäologie, Universität Salzburg (Abteilung für Paläontologie), Veranstaltung: Interdisziplinäre Studien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Tierknochenreste (252 + 64 Teile) aus Ausgrabungen im östlichen Teil der Michaelis-Straße im mittelalterlichen jüdischen Viertel Erfurt (Stätte 252) aus dem 11. bis 17. Jahrhundert werden beschrieben und analysiert. Zu den identifizierbaren Knochenresten gehören die geschlachteten Tiere und die Wildtiere Schwein, Ferkel, Schaf und / oder Ziege, Lamm, Rind, Kalb, Pferd, Hirsch, Elch, Gans, Ente, Huhn und Teichfrosch. Eine kurze Übersicht über die jüdischen Speisegesetze wird gegeben. Eine Clusteranalyse versucht den früheren Kolonisationsverlauf des Quartals zu rekonstruieren. Die in großen Teilen intakte mittelalterliche Altstadt von Erfurt beherbergt einmalige bauliche Zeugnisse der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde seit dem ausgehenden 11. über die Mitte des 14. Jahrhunderts, bis in die frühe Neuzeit. Bekannt wurden weiterhin weltweit einzigartige Objekte und Gebrauchsgegenstände, die das jüdische Gemeinde- und Alltagsleben und auch die Koexistenz von Juden und Christen illustrieren.