Die Wiederkehr des Religiösen?

Die gegenwärtige religiöse Situation erscheint häufig als ein Feld unüberschaubarer und widersprüchlicher Ereignisse und Entwicklungen. Austrittszahlen aus den großen Kirchen und schwindender Gottesdienstbesuch stehen einem Pilgerboom und einem scheinbaren Anstieg des religiösen Fundamentalismus gegenüber. Die vorliegende Forschungsarbeit geht der Frage nach, wie Religiosität heute aussieht, was sie prägt und wovon sie abhängig ist. Sie untersucht, inwieweit die gängigen Erklärungsmuster die Phänomene auf religiösem Gebiet erklären können und wo sich Widersprüchlichkeiten ergeben. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Strukturen und Religiosität werden ebenso deutlich, wie die hohe Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit hierbei. Bei genauer Analyse kann eine generelle Kompatibilität von Moderne und Christentum festgestellt werden, die gleichzeitig eine große Herausforderung für die christliche Sozialethik und die pastorale Arbeit der Kirchen darstellt.