Die Wiener Krippenstudie und die Bindungstheorie. Methodentriangulation mit Videodokumentation und Mütterfragebogen (MSAS)

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 2,0, DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Abt. Hannover, Veranstaltung: Gesundheit und Soziales - Studiengang Frühpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Wiener-Krippenstudie mit Bezug auf die Bindungstheorie. Die gedankliche Herangehensweise dieser Hausarbeit möchte eine kindbezogene sein. Dabei bezieht sie sich maßgeblich auf die biologischen und psychologischen Zusammenhänge früher Trennungserfahrung von Kindern unter drei Jahren. Die soziologische, rein wirtschaftliche Sicht ist nicht Thema dieser Arbeit, sie soll daher, in ihrer Unabhängigkeit zu wirtschaftlichen Zusammenhängen, das Kind in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken und sucht allein Antworten auf die Vor- und Nachteile außerfamiliärer frühkindlicher Betreuung. Der Säugling, als psychophysiologische Neugeburt, bringt ein evolutionär vorgegebenes Grundgerüst an Handlungs- und Überlebensstrategien mit in das Leben, welches ihn dazu befähigt, deutlich anzuzeigen, was er zum Überleben benötigt und was seine Entwicklung maßgeblich hemmt. Diese entwicklungsfördernden- oder hemmenden Signale zu erkennen, angemessen zu deuten und zu reagieren, das ist die Aufgabe der Person (-en), die dem kleinen Kind am nächsten stehen. Im Gegensatz zu anderen sozialwissenschaftlichen Themata befindet sich die Untersuchung des Einflusses auf die, vor allem sozial-emotionale Entwicklung des Kindes im Säuglings- und Kleinkindalter, noch nicht lange, unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit, im Fokus empirischer Erforschung. Es kristallisieren sich zwei gesellschaftliche Fronten heraus, die der Befürworter, meist staatlicherseits und die der Gegner der frühkindlichen Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Je jünger das Kind, desto wichtiger ist eine verlässliche Bezugsperson, die es pflegt, ernährt, beschützt und berührt. Denn ein Kleinstkind hat noch kein Zeitgefühl und verbindet das allgemeine Unlustgefühl Hunger und dem Erscheinen eines bekannten Gesichts mit der Erfahrung der Bedürfnisbefriedigung und emotionalem Wohlbefinden. Daraus entsteht eine erste Bindung zu einem anderen Menschen, die für die Entwicklung jenes Urvertrauens wichtig ist, mit welchem ein Mensch später psychisch gesund durch die Welt kommen kann.

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