Die Wirkung des Sports bei der Integration von Migrant(inn)en im Spannungsfeld von Minderheitenbildung und Assimilation

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Kontroverse Debatten um Integrationsfragen sind dauerpräsent in den deutschen Medien: 'Ehrenmorde', Zwangsehen, Hilferufe von Lehrern aus ethnischen Kolonien in Berlin, oder Ausschreitungen in den Pariser Vorstädten lieferten hier medienwirksame Anlässe. Integration ist ein gesellschaftspolitisches Thema, das immer dann in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, wenn Defizite in der Eingliederungspolitik sichtbar werden. Die Diskussionen sind dabei häufig von Gemeinplätzen begleitet. Je nach Einschätzung der Integrationssituation werden Parallelgesellschaften angeprangert oder Multi-Kulti-Utopien beschworen. Als Reaktion auf die angespannte Lage zwischen ethnischen Minderheiten und Mehrheitsgesellschaft, berufen sich Politiker gerne auf den Sport. Die Welt des Sports ist eine bunte. In den Nationalmannschaften Deutschlands sind Sportler jeglicher Hautfarbe vertreten. Fußballnationalspieler, mit Namen, wie Asamoah, Klose und Odonkor sind gefeierte Stars. Der Sport ist ein positiv besetzter Lebensbereich und verleitet Funktionäre und Politiker auf der Jagd nach Wählerstimmen dazu ihn als das ideale Integrationsmedium anzupreisen: 'Sport ist nicht Mittel zur Integration, Sport ist Integration' (DOSB 2007) Dieses Zitat von DOSB-Präsident Thomas Bach ist nur eines von zahlreichen Bei-spielen. Insbesondere dem organisierten Sport werden dabei positive soziale Funktionen zugeschrieben. Den wissenschaftlichen Beleg bleiben die Betroffenen schuldig. Was also kann der Sport tatsächlich leisten? Wo liegt, jenseits leerer Floskeln, sein Potential und wo birgt er Risiken? Die Staatsministerin für Integration, Maria Böhmer erklärt: 'Sport ist einer der wichtigsten Integrationsmotoren in unserem Land' (Bundesregierung 2007) Derartige Statements implizieren einerseits, dass eine hohe Sportbeteiligung der Migranten gegeben sei und anderseits eine quasi automatische Eingliederungsgarantie durch die sportliche Teilnahme gewährleistet würde. [...]