Die Wittenberger Bewegung 1521/22

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Die Stadt in der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Martin Luther 1508 auf einen theologischen Lehrstuhl der Universität Wittenberg berufen wird, sind die Verhältnisse in der Stadt noch recht ausgeglichen und gelassen. Echte Volksunruhen gab es hier bisher nicht. Doch 1521/22 kam es zu einem Aufruhr1 von Bürgern, Studenten und Bauern - die ¿Wittenberger Wirren¿2. In der nun folgenden Hausarbeit geht es um die Lutherstadt Wittenberg als Beispiel einer Stadt in der Frühen Neuzeit und deren Verfassungs- und Sozialkonflikte. Neben der Stadtgeschichte soll das Hauptaugenmerk hierbei auf die ¿Wittenberger Unruhen¿ oder auch die ¿Wittenberger Bewegung¿ gelegt werden, welche sich zwischen 1521 und 1522 ereignete(n). Dabei wird versucht, den sozialen Hintergrund dieser Bewegung näher zu beleuchten. Wer waren der Träger der Unruhen? Wie war die Reaktion der städtischen Bürgerschaft? Wie gingen die Unruhen aus? Diese Fragen gilt es also zu klären. Darüber hinaus werde ich überprüfen, ob es sich ¿nur¿ um einen Aufruhr handelte oder ob es weitreichende Veränderungen in einer radikalen Stadtreformation gab. Neben diesen konkreten Aufgabenpunkten sollen aber auch die städtischen Strukturen Wittenbergs in der Frühen Neuzeit allgemein untersucht werden. Die Erforschung der Wittenberger Vorgänge von 1521/22 ist nach der großen, bis heute nicht überholten Edition von Nikolaus Müller aus dem Jahre 1911 abgeebbt.1 Davor erschienen einige Werke, die weniger die Bewegung selbst, als mehr den Disput während der Reformation zwischen dem radikalen Andreas Bodenstein von Karlstadt und dem gemäßigten Martin Luther betrachteten, was gleichzeitig eine Auseinandersetzung zwischen dem Autor Hermann Barge und seinen Kritikern wie Karl Müller beinhaltete. Nikolaus Müller hatte kurz vor seinem Tod versprochen, die bereits publizierten Quellen auch noch einmal in einem Buch zu reflektieren, was ihm leider nicht mehr möglich war. So waren es doch Helmar Junghans und vor allem Ulrich Bubenheimer, die sich bis 1987 den Wittenberger Vorgängen ausgiebig in Zeitschriftenartikeln und Büchern annahmen. Aktuellere umfassende Darlegungen erhält man durch Stefan Oehmig in seinem Aufsatz ¿Die Wittenberger Bewegung 1521/22 und ihre Folgen im Lichte alter und neuer Fragestellungen¿ in dem 1995 erschienenen Buch ¿700 Jahre Wittenberg¿ herausgegeben vom Selbigen und in Jens-Martin Kruses Werk ¿Universitätstheologie und Kirchenreform. Die Anfänge der Reformation in Wittenberg 1516-1522¿ aus dem Jahre 2002.

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