Die Wormser Reichsversammlung vom 24. Januar 1076

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Historisches Seminar; Abteilung für Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Der Investiturstreit in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: König Heinrichs IV. demütiger Gang nach Canossa im Januar 1077 markierte zweifellos das bemerkenswerteste Ereignis des 11. Jahrhunderts. Frierend und barfuss im Schnee stehend präsentierte sich der König dort als reuevoller Büßer, der um Wiederaufnahme in die Gemeinschaft der Kirche bat . Beinahe auf den Tag genau ein Jahr zuvor hatte Heinrich IV. in Worms alles auf eine Karte gesetzt und endgültig mit dem Papst gebrochen. Doch das gemeinsame Vorgehen mit dem Reichsepiskopat und das damit verbundene Scheitern seiner Strategie hätte ihn beinahe für immer seine Königskrone gekostet. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie es zu diesem verhängnisvollen Bruch zwischen 'regnum' und 'sacerdotium' gekommen ist und skizziert stufenweise die Stationen, die letztendlich beinahe zum Scheitern des Königs beigetragen haben. Ebenso wird in den folgenden Untersuchungen der Reichsepiskopat in dieses konträre Verhältnis miteinbezogen und Faktoren abgeführt, die dazu beigetragen haben, dass sich die deutschen Bischöfe gegen den Nachfolger des Apostelfürsten öffentlich auflehnten und gemeinsam mit König Heinrich IV. gegen Gregor vorgingen. Doch zunächst beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage, inwiefern Heinrichs IV. innenpolitische Konflikte mit den Großen des Reichs auf die Beziehungen zwischen dem König und der Römischen Kirche bzw. dem Papst eingewirkt haben. Dazu werden zuerst die grundsätzlichen Probleme der Herrschaftsausübung Heinrichs beleuchtet, um anschließend näher auf den Aufstand der Sachsen einzugehen, welcher die Zeit von 1073 bis 1075 maßgebend prägte. Das dritte Kapitel setzt sich mit der Beziehung zwischen Heinrich IV. und Gregor VII. auseinander, wobei zu anfangs die beiden ideellen Grundlagen von Königtum und Papsttum betrachtet werden, um die sich anbahnenden Konfliktherde schon vorab zu charakterisieren. Daraufhin wird das Augenmerk auf das Verhältnis zwischen Gregors Vorgänger und dem König gerichtet, um eine Art Richtwert zu erhalten, wie Heinrich IV. überhaupt dem Papsttum gegenüberstand. Anschließend wird die wechselseitige Beziehung zwischen Papst Gregor VII. und dem Salier stufenweise dargelegt und dabei untersucht, wie es sich mit dieser Beziehung zwischen König und Papst zwischen 1073 und Juli 1075 konkret verhielt und welche Faktoren dieses Verhältnis beeinflusst haben.

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