Die Zivilgesellschaft bei Charles Taylor. Zugang und Verständnis

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Universität Erfurt (Staatswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Charles TAYLOR wurde 1931 in Kanada geboren, wo er heute als Professor für Philosophie an der McGill University in Montreal tätig ist. Er zählt zu den einflussreichsten Vertretern der liberalismus- und kapitalismuskritischen Strömung des Kommunitarismus (obgleich gesagt werden muss, dass sich TAYLOR selbst nicht gern einordnen lassen will) und setzt sich für eine starke Bürgergemeinschaft ein. Der Kommunitarismus betont die Abhängigkeit des Individuums von der Gesellschaft und kritisiert den individuumszentrierten-, auf Nutzenmaximierung basierenden liberalen Ansatz und sieht die liberale Tradition westlicher Demokratien als mitverantwortlich dafür, dass sich repräsentative Demokratien heute in einer allseits wahrgenommenen Krise befinden, was sich in Politikverdrossenheit und fehlendem bürgerschaftlichen Engagement niederschlägt. Eine Liberalismus-Kommunitarismus- Debatte währt bereits Jahrzehnte und hatte sich an der Rawls`schen Gerechtigkeitstheorie entzündet. Infolgedessen wurden eine Vielzahl von Schriften veröffentlicht, die sich gegen die vorherrschende liberalistische Prämisse der modernen Zeit wandten. Obgleich in diesen Texten verschiedene Standpunkte verdeutlicht werden, wurden sie dem entstandenen 'Gegenbegriff' zum Liberalismus - dem Kommunitarismus - zugeordnet. Häufig wird von den Autoren die Stärkung der Zivilgesellschaft als Notwendigkeit zur Verbesserung für die Probleme heutiger Demokratien gesehen, da sie als wichtiger Reproduzent funktionierender Demokratie gilt. Aus diesem Grund beschäftigt sich auch Charles TAYLOR mit ihr und ihrer Ausgestaltung. Grundsätzlich stellt er zunächst voran, dass einzig die Demokratie als Staatsform, normatives Ideal ist, welches die liberalen Ideen von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit vertritt und in der Praxis eine Alternative zu autoritären Regime darstellt (vgl. TAYLOR 2002, S. 11). Daher muss versucht werden, diese, mit den ihr innewohnenden Werten, zu schützen, zu erhalten und zu stabilisieren. Eine funktionierende, politisch aktive Zivilgesellschaft ist dafür zentrales Element.

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