Der Begriff der Kartographie sieht sich zunehmend herausgefordert - unter anderem durch neue, technologisch bedingte Raum- und Zeitwahrnehmungen, geopolitische Umbrüche sowie den kommunikativen Imperativ der universalen Vernetzbarkeit. Die in diesem Band gestellte Frage nach der Zukunft der Kartographie lautet: Wie verhält sich Kartographie zu »Mapping« und »Kartierung«, zu deren weit zurückreichender Vorgeschichte, zu deren heutiger Anwendung auf so gut wie alle kulturellen Phänomene? Die Beiträge zeigen, dass es aktuell nicht bloß um terminologische Verschiebungen geht. Jedoch: Beschert uns die Kartographie eine kulturelle Leitmetapher oder befindet sie sich in einer epistemologischen Krise?

Marion Picker (Dr., PhD) lehrt deutsche Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Aix-Marseille. Ihre Arbeitsfelder sind die historische Semantik der Kartographie und die Kultur der Weimarer Republik. Véronique Maleval, Maître de conférences an der Universität Limoges, arbeitet über die geomorphologische Entwicklung von Seen, insbesondere die Oberflächengestalt von Ufern, sowie über die Geographie von Seenlandschaften. Florent Gabaude (Dr. phil.) lehrt germanistische Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Limoges. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kultur- und Mediengeschichte der Frühen Neuzeit und historische Semantik.