Die alte Frau in der Literatur

»Alt sein«, »Frau sein« und »Alte Frau sein« haben in der deutschen und russischen Literatur ganz unterschiedliche Konnotationen. Stereotype Einordnungen wie erfolgreiches oder erfolgloses Alter(n) reichen hier als Beschreibungskriterien für weibliches Altern nicht aus.
Sigrid Belzer-Kielhorn verdeutlicht, dass die Literatur ihre Möglichkeiten nutzt, herrschende Diskurse zu unterlaufen und damit Alternativen aufzuzeigen: Indem sie mit Bedeutungen spielt, öffnet sie den Raum, weibliches Altersleben als Wahl zwischen diversen Möglichkeiten zu begreifen. Als fiktive Entwürfe von Altersrealitäten haben die analysierten literarischen Texte rückbezüglich wieder Auswirkungen auf die gelebte Erfahrung des Alter(n)s.



Sigrid Belzer-Kielhorn, geb. 1951, studierte Germanistik und Slawistik in Bonn und in Novi Sad (ehem. Jugoslawien). Sie war fast 20 Jahre lang Schulleiterin eines Düsseldorfer Gymnasiums und hat nach ihrer aktiven Berufszeit an der philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf begonnen, über weibliches Alter in der Literatur zu forschen.