Die audiovisuelle Reisewelt des James Bond. Wirkung und Auswirkung filmgeprägter Imagination zwischen Overtourism und Corona-Pandemie

Essay aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Tourismus - Sonstiges, DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Zentrale, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Fokus dieses Essays soll ein Schauplatz und Drehort des neuesten James Bond-Thrillers rücken: eine Stadt auf einer felsigen Landzunge in Süditalien, die seit 1993 UNESCO Weltkulturerbe ist und 2019 Europäische Kulturhauptstadt war: Matera. Wie geht es weiter mit Matera? Zuletzt noch im Fokus von Kulturtouristen, erleben die Einwohner Materas momentan die Ruhe vor dem Touristensturm? Oder sind die Gegebenheiten in der italienischen Kleinstadt andere als beispielsweise in Venedig oder Dubrovnik? Kann vielleicht ein tourismuspolitisches Konzept der Destinationsmanagementorganisation (DMO) mögliche negative Folgen durch Overtourism vermeiden? Drei Aspekte sollen diesbezüglich beleuchtet werden: Reisemotive: Wie beeinflussen Filme die Reisemotivation der Zuschauer? Imagination: Wie nachhaltig können filmische Produktionen auf die Imagination, Imagebildung und Anziehungskraft wirken? Raumwahrnehmung: Inwiefern prägen Filme die kulturräumlichen Erwartungen, Reisewahrnehmung vor Ort und die räumliche Wahrnehmung der Filmtouristen und Einwohner? Die Debatte zwischen zukunftsorientiertem Destinationsmanagement als Sollzustand, Overtourism und Corona-Pandemie als Istzustand wirft Fragen auf. Einige Destinationen, die aufgrund audiovisueller Inhalte und Darstellungen einen hohen Bekanntheitsgrad und massiven Zustrom erlangten, kämpfen derzeit ums Überleben. Wie geht es weiter und wohin führt der Weg für diese Destinationen durch filmgeprägte Imagination? In diesem Kontext lohnt sich der Blick auf eine legendäre Filmfigur, die erstmals 1962 die Leinwand betrat: James Bond. Kaum eine Filmfigur hat derart die Filmwelt geprägt und damit auch die Reiseentwicklung über ein halbes Jahrhundert beeinflusst. 'No Time To Die' lautet der Titel des neuesten 007-Streifens. Es ist der offiziell 25. James Bond-Film, der im April 2020 in den Kinos starten sollte. Doch das Coronavirus SARS-CoV-2 torpedierte den Plan. Die Weltpremiere wurde verschoben, auf den 12. November 2020. Für Unternehmen und Destinationen, die stark von Tourismuseinnahmen abhängig sind, geht es in Corona-Zeiten wie im fiktionalen Agententhriller derzeit ums existentielle Überleben, denn die Pandemie führt zu drastischen Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr und zu weltweiten Reisewarnungen. Verhindert diese Pandemie das Phänomen des Overtourism über einen längeren Zeitraum oder ändern sich gar Reiseströme und Reiseverhalten als wir es zuvor kannten?

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