Die biographische Exploration am Beispiel: Hitler, ein Fall von Nekrophilie

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Psychologie - Persönlichkeitspsychologie, Note: sehr gut, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Psychologie), Veranstaltung: Methoden der differentiellen Psychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In unserem Referat beschäftigen wir uns mit der Methode der biographischen Analyse und deren Anwendung auf ein konkretes Beispiel. Nach einer kurzen Einführung in die Methode der biographischen Analyse wird der Begriff der Nekrophilie erläutert. Anschließend veran-schaulichen wir die Methode anhand einer von Fromm durchgeführten biographischen Analyse Hitlers im Hinblick auf seinen nekrophilen Charakter. Die biographische Methode ist ein Forschungsinstrument, bei dem das 'Subjekt' notwendigerweise umfassend in den Forschungsprozeß einbezogen wird (Bedeutung des Verhaltens im 'Gesamtzusammenhang'). Die Anwendung der biographischen Methode nennt man biographische Exploration. Unter Berücksichtigung der Gesichtspunkte - bedeutsame Entwicklungsabschnitte - Konstanz und Veränderung im Erleben und Verhalten - Abschnitte, die besonders positiv bzw. negativ empfunden wurden gelangt man zu einer subjektiven Gliederung des Lebenslaufes. Deshalb führt eine differentielle Entwicklungspsychologie mit den Bedingungsfaktoren Konstanz und Variabilität zu idiographischen und nomothetischen Forschungsprinzipien. Unter idiographischen Forschungsprinzipien versteht man die Erfassung der individuellen Welt durch differenzierte Aussagen, in denen das subjektive Erleben berücksichtigt wird, unter nomothetischen den Vergleich einzelner individueller Welten, da im Gegensatz zur z.B. Geschichtswissenschaft es nicht das Ziel ist, einzelne Lebensläufe in ihrer Einmaligkeit zu erfassen, sondern in ihnen gewisse Gemeinsamkeiten zu entdecken. Die Biographische Methode erfordert am Anfang jeder Exploration einen Einblick in das Begriffssystem des Individuums. Deshalb muß am Beginn eine Analyse der individuellen Interpretationsmuster vorgenommen werden. Daraus entwickelt sich die Frage: Ist biographisches Material von verschiedenen Personen vergleichbar? Ist also qualitative Forschung überführbar in statistische Methoden?

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