Die biologische Adaptation im Trainingsprozess - Das Phänomen der Superkompensation

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Bewegungs- und Trainingslehre, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft), Veranstaltung: Seminar 'Grundlagen der Sportmotorik', Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Nicht selten ist das entgegengebrachte Erstaunen, ja manchmal sogar die Bewunderung eines sportlichen Laien umfassend, wenn Ihnen andere (egal ob mit derselben sportwissenschaftlichen Kompetenz oder Leistungssportler) auf Fragen nach dem Trainingsprogramm antworten: 'Na ich schaffe es/ muß täglich 4 Stunden Sport treiben.' Der Laie wundert sich, aber sollte nicht der 'Fachmann' die Thematik nach der Struktur des Trainingsprozesses hinsichtlich Periodisierung, zyklischer Gestaltung und Intensität genauer beleuchten und kritisch hinterfragen, damit nicht nur im Leistungssport erfolgreich und effizient trainiert werden kann?! Vielmehr ist neben dem leistungsbezogenen Effekt eines jeden Trainingsprogrammes auch der Fokus auf die Gesunderhaltung des menschlichen Organismus zu richten, denn kein Sporttreiben wird seinen Sinngebungen nach Kurz gerecht, wenn resultierend aus dem sogenannten Übertrainingssyndrom, Überlastungsschäden am Bewegungsapparat sowie negative Auswirkungen auf Herz, Kreislauf und Psyche davongetragen werden. Dabei ist es durch korrekte Trainingsorganisation möglich, die auf Grund regelmäßiger Trainingsreize hervorgerufene biologische Anpassungsreaktion, in Fachliteratur auch Adaptation genannt, so zu nutzen, daß die individuelle Leistungsfähigkeit gesteigert und ein gesundes Trainingsergebnis erreicht werden kann. Dieser Grundsatz wurde offenbar schon im alten Griechenland praktiziert, da die griechische Mythologie über die Methoden des Milon von Kroton (Schüler des Pythagoras, Gelehrter und mehrmaliger Olympiasieger im Ringen) berichtet, daß dieser durch das tägliche Tragen eines Kalbes versuchte, stärkster Mann der Welt zu werden. Da das Kalb wuchs und somit ständig schwerer wurde, mußte sich Milons Körper ständig dem steigenden Gewicht anpassen, was sich schließlich, nach der Reifung vom Jüngling zum Mann, in seiner Stärke ausdrückte. Heutzutage bauen die Erkenntnisse der Trainingsmethodik auf diesem Prinzip auf...