Die deutsche Archivwissenschaft und das »Dritte Reich«.

Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, dass Untersuchungen von >NS-Vergangenheiten< sich nicht auf die Jahre 1933 bis 1945 beschränken dürfen, sondern durch die Berücksichtigung der jeweiligen Vor- und Nachgeschichte auch potentiellen Pfadabhängigkeiten, Kontinuitäten wie auch Brüchen nachspüren sollten. Die vorliegende Studie nimmt deshalb die Disziplin der Archivwissenschaft vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die frühen Jahre von Bundesrepublik und DDR in den Blick. Dabei werden nicht ausschließlich disziplininterne Konstellationen und Diskussionen, Institutionen und Personen berücksichtigt, sondern diese in einem breiten wissenschaftspolitischen wie auch gesellschaftlichen Kontext betrachtet. Im so entstandenen Narrativ einer deutschen Archivgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden erstaunliche Kontinuitäten sowohl personeller wie auch institutioneller Art deutlich.

Tobias Winter studied history and German language and literature at the Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. After the first state examination, this study was written as a dissertation. During this time, he worked at various chairs of the Philosophical Faculty, including as a research assistant at the Department of Economic, Social and Environmental History. Teaching activities on the history of the educated middle classes in the German Empire and the Republic, on Nazi history of science, on biography as a method of historiography and on the history of archival science. Since completing his dissertation in 2017, he works as a project manager in the IT industry.

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