Die deutsche Frage in den Texten von Walter Ulbricht 1945-1961

Inhaltsangabe:Einleitung: Die deutsche Frage ist noch im Jahr 2002 als ein Diskussionsthema aktuell. Heute, 12 Jahre nach der Wende, wird über das Problem der deutschen Einheit, oder manchmal, auch der deutschen Spaltung, der vergangenen, wie auch der immer noch existierenden, diskutiert. Die Wiedervereinigung hat die Spaltung im geographischen Sinne aufgehoben, jedoch die politische, ökonomische, bestimmt auch kulturelle Kluft existiert bis heute. Der Staat DDR „lebte“ 41 Jahre lang. Er hinterließ bei vielen die „sozialistische Sicht der Dinge“ - psychischen, beruflichen und politischen Ratlosigkeitszustand, wie auch die innere Spaltung zwischen der fremden Gegenwart und der vertrauten Vergangenheit. Zum Glück für mich, hinterließ er auch unendlich viele Sprachdokumente - sichtbare Beweise für die Existenz des „zweiten“ Deutschlands. Zu der DDR-Sprache wurden schon mit der Gründung der SBZ Termini geschaffen. Es wurden Artikel, Aufsätze und Publikationen geschrieben. Bis zum Ableben der DDR hat die gespaltene deutsche Sprache die westlichen, wie auch die östlichen Sprachwissenschaftler dazu bewegt das „andere Deutsch“ zu untersuchen und zu beschreiben. Die mir als erste bekannte Publikation, die den Terminus LQI einführt, sind die Tagebücher Klemperers aus den Jahren 1945-1960 So sitze ich denn zwischen allen Stühlen. Klemperer nannte die gegenwärtige deutsche Sprache - „Kaderwelsch“. Der vor allem als LTI-Verfasser bekannte Romanist schrieb 1953 die kleine Broschüre Zu der gegenwärtigen Sprachsituation in Deutschland. Auch wenn der Autor nicht politisch objektiv blieb, bemerkte er die Veränderungen der deutschen Sprache in Ostdeutschland und versuchte sie schriftlich zu fixieren. Der Terminus LQI wird heute als eine Kontinuation des Begriffs LTI verstanden, natürlich sind heutige Überlegungen eher Vermutungen, da die Ausgangsidee sich aus der Lektüre der Tagebücher nicht eindeutig erschließen läßt. Wichtig sind auch weitere, westliche Publikationen, die schon seit den fünfziger Jahren erschienen sind, zu erwähnen: Die Parteisprache in der Sowjetzone von Ernst Otto Maetzke (1953), Die Sprache im geteilten Deutschland von Hugo Moser (1964) und Sprache in der Politik von Walther Dieckmann (1969). Bedeutungsvoll sind``` 0von H.H. Reich Sprache und Politik. Untersuchungen zu Wortschatz und Wortwahl des offiziellen Sprachgebrauch in der DDR (1968), Wolfgang Fleischers Wortschatz der deutschen Sprache in der DDR (1988), von Horst Dieter [...]