Die dunklen Seiten eines Dandys. Der Schriftsteller Oscar A. H. Schmitz in der Analyse bei Karl Abraham

Die Arbeit stellt den Schriftsteller Oscar A. H. Schmitz vor, der um 1900 zum intellektuellen Milieu der Schwabinger Boheme und des George-Kreises gehörte. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hielt sich Schmitz in den großen europäischen Metropolen auf, er machte zahlreiche Reisen, inszenierte sich als Dandy und verkehrte in den berühmten literarischen Salons in Berlin, Paris und Wien. Schmitz führte ein ausschweifendes Leben mit häufigen Ausflügen in die Demimonde. Der vorliegende Aufsatz zeigt Schmitz als einen Typus der wilhelminischen Männerwelt. Hinter der Maske des Dandys, der seine Affekte unter Kontrolle zu haben schien, verbargen sich abgrundtiefe Ängste und eine kaum zu stillende Erotomanie. Schon früh interessierte sich Schmitz für die Psychoanalyse, von der er sich auch persönlich Heilung von seiner Nervosität und seinen Ängsten versprach. 1907 lernte er Sigmund Freud in Wien kennen. 1912 beginnt Schmitz eine Analyse bei Karl Abraham, die bis zum März 1915 dauert. Der Fall zeigt die frühe Behandlung einer narzißtischen Neurose, die letztlich am Widerstand und an der Abwehrorganisation des Patienten scheitert. Der Beitrag basiert auf den erstmals veröffentlichten Tagebüchern des Schriftstellers Oscar A. H. Schmitz aus den Jahren 1897 – 1918. Die Psychoanalyse und die Erfahrungen als Patient bei Karl Abraham spielen vor allem im dritten Band der Tagebücher eine besondere Rolle.

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