Die englische(n) Revolution(en) im 17. Jahrhundert. Kritische Überprüfung der Ereignisse durch eine theoriegeleitete Bedingungsanalyse

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Methoden, Forschung, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politikwissenschaft an einem aktuellen Themenfeld: Revolutionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon vor der französischen Revolution kam es im 17. Jahrhundert in England zu gravierenden politischen Umwälzungen. Wie selbstverständlich werden auch diese politischen Umbrüche als Revolution bezeichnet. Dabei ist sogar in der fachwissenschaftlichen Literatur eine klare und eindeutige Definition zu diesem laut Enzmann (2013: 206) sehr ¿facettenreichen Phänomen¿ schwer zu finden. Eine präzise Definition des Begriffs, ist jedoch essentiell wichtig zur Einordnung, Beurteilung und Analyse eines politischen Ereignisses. Oft bleibt nämlich unklar, ob es sich bei einem bestimmten politischen Ereignis tatsächlich um eine Revolution handelt oder ob zur Beschreibung dieses Ereignisses besser eines dem Begriff Revolution verwandtes Wort, wie etwa Aufstand, Rebellion, Staatsstreich, Reform, Protest, Widerstand, Invasion genutzt werden sollte. Auch aufgrund der fehlenden allgemein anerkannten Definition sind sich viele Autoren uneinig darüber, ob es sich bei den angesprochenen historisch bedeutenden politischen Umwälzungen, die den Begriff Revolution im Namen tragen, tatsächlich um Revolutionen handelt oder nicht. Das Ziel dieser Arbeit ist daher eine kritische Überprüfung der Ereignisse vorzunehmen. Dafür werden im ersten Schritt zunächst die historisch-politischen Ereignisse beschrieben. Anschließend wird sich die Arbeit ausführlich mit der revolutionstheoretischen Einordnung des Begriffs Revolution beschäftigen. Es wird also zu klären sein, welche Bedingungen, Kriterien, Merkmale erfüllt sein müssen, um bei einem umwälzenden politischen Ereignis tatsächlich von Revolution sprechen zu können. Aus verschiedenen Definitionen und revolutionstheoretischen Überlegungen aus der Fachliteratur werden nach dem Prinzip der größten Schnittmenge besonders häufig genannte Bedingungen und Kernmerkmale für eine Revolution hergeleitet und als hinreichende oder notwendige Bedingung gekennzeichnet. Im dritten Schritt wird dann die Bedingungsanalyse folgen. Diese wird dazu dienen die zuvor herausgearbeiteten Bedingungen mit den Ereignissen in England abzugleichen und zu prüfen, ob die Ereignisse die aus Sicht der modernen Revolutionsforschung an eine an eine Revolution gestellten Bedingungen erfüllen oder nicht. Hieraus kann dann abschließend geschlussfolgert werden, ob es vor diesem Hintergrund formal zutreffend oder unzutreffend ist die Ereignisse als Revolution zu kategorisieren.