Die filmische Adaption der schwarzen Romantik in Ken Russel´s GOTHIC

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Film- und Fernsehwissenschaften), Veranstaltung: Proseminar: Horrorfilm, das Erbe der schwarzen Romantik im Kino, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit soll versucht werden eine Verbindung zwischen Motiven des Films GOTHIC und zentralen Elementen der schwarzen romantischen Literatur herzustellen. GOTHIC soll quasi als filmische Version einer typischen "Gothic-Novel" betrachtet werden. Hierzu wird der Film zunächst auf inhaltsästhetischer Ebene untersucht. Die Geschichte des Films GOTHIC wird zumindest zum Teil auf wahren Begebenheiten aufgebaut. Sämtliche Figuren sind historischen Vorbildern nachempfunden und auch ihr Zusammentreffen am Handlungsort ist geschichtlich belegt. Der romantische Poet Lord George Byron nimmt als Gastgeber und treibende Instanz in der Erzählung eine Sonderrolle ein. Daher soll vor allem die Filmfigur Byron mit Blick auf ihr historisches Vorbild und ihre hier verwurzelte, komplexe Emotionswelt, genauer betrachtet werden. GOTHIC erscheint zum Teil wie ein eigenwilliges Künstlerporträt des englischen Dichters, welches die, ohne Zweifel zahlreichen, dunklen Seiten seiner Persönlichkeit besonders hervorhebt. Danach wird die persönliche Entwicklung der anderen Filmfiguren unter Byrons Einfluß porträtiert. Eine relativ ausführliche inhaltliche Beschreibung dient später zur näheren Erläuterung der Erzähltechnik des Films. Anschließend möchte ich näher auf die schwarz-romantischen Elemente in GOTHIC eingehen. Es soll untersucht werden, welche spannungs- und angsterzeugenden Motive und Techniken in GOTHIC auf welche Weise verwendet werden und in wie weit sich das ihnen zu Grunde liegende Konzept mit den literarischen Vorlagen, den Gothic-Novels und der schwarz-romantischen Literatur im allgemeinen, vergleichen läßt. Zum Schluß soll GOTHIC aus horrorfilmtheoretischer Perspektive beurteilt werden. Es wird die Frage aufgeworfen, in wie weit es sich bei GOTHIC überhaupt um einen Horrorfilm handelt, oder ob er eher eine dementsprechende Weiterentwicklung darstellt, die sich die verwendete Ästhetik des Horrorfilms zu Nutze macht.

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