Die filmische Erzählung in Oliver Stones 'World Trade Center'

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Amerikanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Hamburg (Institut für Anglistik und Amerikanistik), Veranstaltung: Terrorizing American Culture, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ereignisse des 11. September 2001 sollten dem internationalen Terrorismus eine vollkommen neue Dimension verleihen. Eine entscheidende Rolle spielte hierbei vor allem das Fernsehen, das die Zuschauer durch Live-Übertragungen zu 'Zeitzeugen' der Terrorattentate werden ließ. Kameraleute und Fernsehteams wurden so allerdings selbst zu 'unfreiwilligen Erfüllungsgehilfen' (Richard, 3) der Attentäter, denn die weltweite Verbreitung der TV-Bilder führte letztlich zu einer beispiellosen Inszenierung der Terroranschläge. Allerdings schien der Realitätsglaube an die Bilder an jenem Tag kurzfristig außer Kraft gesetzt, denn vielen Zuschauern fiel es offenbar schwer, das Gesehene einem tatsächlichen Ereignis zuzuordnen. Auch die endlos abgespielten Bildsequenzen vieler Fernsehsender konnten diesem Phänomen nichts entgegensetzen. Eine kathartische Erfahrung des Zuschauers vermochte sich nicht einzustellen. Die gezeigten Fernsehbilder entfalteten ihre bis dato ungekannte Wirkungskraft allerdings weniger durch ihre repetitive Wiedergabe, als vielmehr durch ihren seltsam virtuell anmutenden Charakter. So brannte sich insbesondere die filmische Erzählstruktur der Anschläge auf das World Trade Center in das kollektive Gedächtnis der Zuschauer ein - rief sie doch beim Betrachter ein wohlbekanntes 'Déjà-vu-Erlebnis' (Seeßlen, 2001:17) hervor, welches ihn an wohlbekannte Bilder aus dem amerikanischen Katastrophenfilm erinnern ließ.