Die fünfte Nacht

Paul ist Straßenbahnfahrer in Duisburg. Als er sich auf ein Abenteuer mit der sehr viel jüngeren Séverine einlässt, zerbricht seine Ehe. Zwei Obsessionen befallen ihn immer wieder: Die eine kreist um eine nervöse Spannung, die für ihn in der Luft liegt, fast greifbar unter den Fahrgästen, die andere um Einstürze im durch den Bergbau unterhöhlten Revier, Tagesbrüche genannt - ein Wort, das ihm Furcht einflößt. In Gedanken sieht er die Gegend langsam, aber sicher versinken. Paul lernt die ungleichen Brüder Yann und Wolle kennen. Während Yann bei der Antifa aktiv ist und in einem Blog islamistische Strömungen anprangert, gilt Wolle als berüchtigter rechter Hooligan. Yann hat zwei beste Freunde, den Kurden Baran und den schwarzen Softwareentwickler Kymani, der fast irre wird bei der Frage, woher er komme, aber geduldig antwortet: aus Oberhausen. Vor einer Kneipe wird Wolle niedergestochen, worauf Yann ihn vorübergehend bei sich aufnimmt. Und dann stürzt eine rassistisch motivierte Amokfahrt alle in großes Entsetzen ... Eindringlich schildert Ralph Hammerthaler unterschiedliche soziale Milieus und eine ganze Reihe von Figuren, die das Wort von der Migrationsgesellschaft, die das Revier seit Langem prägt, mit Leben erfüllen. Und er zeigt Risse auf, die sich für seine Protagonisten unmerklich auftun. Die fünfte Nacht ist ein großer Ruhrgebietsroman unserer Tage.

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