Die funktionalistische Theorie zum Spracherwerb nach Jerome Bruner

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2.0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die Entwicklung des Spracherwerbs beschäftigt Psychologen aller Gebiete schon Jahrzehnte lang. Das komplexe Forschungsgebiet der kindlichen Sprachentwicklung und die Entdeckung des Ursprungs machen es unmöglich eine ausgereifte und mit allen Bedingungen übereinstimmende Theorie festzulegen. Zu viele Einflüsse , wie die genetischen Anlagen und der soziale, gesellschaftliche Einfluss müssen berücksichtigt werden. Bis heute ist es den Forschern nicht gelungen alle beteiligten Komponenten zu ergründen, doch man erkennt mittlerweile, dass jeder Einflussbereich wichtig im Zusammenhang mit dem Spracherwerb ist. In der folgenden Hausarbeit wird die Spracherwerbstheorie des amerikanischen Psychologen Jerome Bruner vorgestellt. Er vertritt den Standpunkt des Interaktionismus, der besagt, dass Spracherwerb niemals ohne Interaktion stattfindet. Das Kind wird also nur schwer oder im schlimmsten Fall auch nie die Sprache erlernen, wenn es keine Möglichkeit hat, mit der Mutter oder der entsprechenden Bezugsperson zu kommunizieren. Jerome Bruner wird unterstützt von Catherine Snow, die mit ihren Forschungen über die Kindersprache der Erwachsenen wichtige Erkenntnisse zum Spracherwerb beigefügt hat. Bruners Hauptgedanke ist das Erlernen der Kultur durch die Sprache. Der Spracherwerb ist also gleichzeitig der Eintritt in die Normen der Gesellschaft. Die biologischen Anlagen werden ebenfalls in den Prozess einbezogen. Die Ergebnisse anderen Theorien, vertreten durch Jean Piaget, Noam Chomsky oder B. F. Skinner lässt Bruner aber keinesfalls außen vor, sondern schließt sie in seine Überlegungen mit ein. Das konkrete Experiment ist allerdings nicht möglich, da das Kind bei völligen Entzug der Kommunikation lebenslang gestört bleiben würde. Bruner beobachtet die interaktiven Spiele zwischen Mutter und Kind über eine bestimmte Dauer und versucht so seine theoretischen Ergebnisse zu bestätigen. Der Vergleich mit anderen Theorien und die Gegenüberstellung der einzelnen Elemente beleuchtet abschließend noch mal die verschiedenen Erkenntnisse der Forschung und versucht zu einer eigenen Vorstellung und Kritik zum kindlichen Spracherwerb und der laufenden Entwicklung zu verhelfen