Die griechischen Demokratien im Vergleich: Athen und Syrakus

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Technische Universität Dresden, Veranstaltung: Proseminar zur Einführung in die Alte Geschichte: Das antike Sizilien, Sprache: Deutsch, Abstract: Um die griechischen Demokratien Athen und Syrakus vergleichen zu können, bedarf es zuerst einer Definition des Begriffes Demokratie, die uns Thukydides in seiner Geschichte des Peloponnesischen Krieges gibt: 'Die Verfassung, die wir haben [...] heißt Demokratie, weil der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf die Mehrheit ausgerichtet ist.'1Das triff zwar auch auf die heutige Demokratie zu, aber wichtig ist in diesem Zusammenhang der Begriff des Bürgers. Denn die Herrschaft des Volkes, wie sie in der Antike definiert wurde, ist nicht mit unserer heutigen Volksherrschaft gleichzusetzen. In der Antike waren nicht alle Einwohner des Staates stimmberechtigt, sondern nur einen gewissen Teil der Bürger2, darum ist es wichtig die sozialen Schichten der Bevölkerung genauer zu beleuchten. Weiterhin betrachte ich es als sinnvoll, sich die verschiedenen Wege hin zur Demokratie anzuschauen, denn diese können Aufschluss darüber geben, worin sich die Demokratien unterscheiden. Den Hauptpunkt des Vergleiches bildet dann natürlich die Betrachtung der politischen Institutionen, denn hier lassen sich die Unterschiede der Demokratien feststellen. In meiner Hausarbeit möchte ich mich auf das 5. Jahrhundert v. Chr. beschränken, da in diesen Zeitraum die Demokratie in Syrakus fällt. Die Demokratie Athens erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte, in denen sie zahlreichen Veränderungen unterlegen ist. Die Beschränkung auf das 5. Jahrhundert ermöglicht einen direkten und zeitnahen Vergleich. Als Quellengrundlage für Athen dienen vor allem Herodot, Aristoteles und Thukydides, für Syrakus in erster Linie Diodor und Thukydides, aber auch Aristoteles. Diodor und Thukydides haben allerdings selbst nur Sekundärquellen zur Hand gehabt, woraus sich das Problem der Glaubwürdigkeit ergibt.