Die heilende Wirkung von Märchen in der therapeutischen Praxis mit Kindern und Jugendlichen

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,7, Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Magdeburg, Veranstaltung: Psychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, warum Märchen heilsame Prozesse in Gang setzen können. Dazu muss verstanden werden, wie Märchen Kinderseelen berühren. Märchen zu deuten, ist das eine, die dahinterliegende Symbolik zu verstehen, das andere. Welche Schlussfolgerung kann man aus einzelnen Märchenbildern auf die psychische Problematik des Kindes ziehen? Inwiefern lassen sich mit Märchen Heilungsprozesse in Gang setzen? Es ergeben sich folgende Fragestellungen, die bezugnehmend auf ihren Inhalt die Gliederung dieser Arbeit darstellen. Im ersten Abschnitt wird der Begriff der Tiefenpsychologie definiert und in Zusammenhang mit Märchen erklärt. Des Weiteren wird auf die Besonderheiten eines Märchens eingegangen und der stilistische Aufbau erläutert. Danach wird der pädagogische Wert eines Märchens für Kinder erarbeitet und Kritikpunkte am Märchen werden widerlegt. Hierzu gehören folgende Fragestellungen: Was bedeutet Tiefenpsychologie? Welche Merkmale haben Märchen? Wodurch sind Märchen kindgerecht, trotz oftmals grausiger Ausführungen? Was sind Symbole? Welche Symbole stecken im Märchen? Welche Bedeutung haben einzelne Märchenfiguren für ein Kind, das von diesen fasziniert ist? Welche Bedeutung haben einzelne Märchenmotive? Wie wirkt die Symbolik einer einzelnen Märchenfigur heilsam auf eine Problemstellung des Kindes? Was sind die einzelnen Themen in den Märchen? Welche Veränderungsprozesse können mithilfe eines Märchens in der Therapie einhergehen? Wie wird praktisch mit Märchen in der therapeutischen Gruppenarbeit umgegangen? Wie wirken Märchen in unterschiedlichen Lebensphasen? Das Märchen als Kunstform vereint das bewusste und unterbewusste Wunschdenken vieler Menschen. Es stellt symbolhaft gesamtgesellschaftliche Vorstellungen von zwischenmenschlichen Problemen und deren wünschenswerte Lösungsvorschläge dar. Auf diese Weise findet sich im Märchen ein Teil unseres kulturellen Erbes wieder und wird dem Kind so nahegebracht. Dabei unterscheidet es sich vom Traum, in dem Wunschvorstellungen und Moral stets der inneren, wenn auch unterbewussten, Zensur des Träumers unterliegen. Laut Bettelheim umfassen Märchen das bewusste und unterbewusste Verlangen vieler Menschen, sowie existenzielle Ängste und spricht sie unmittelbar aus: das Bedürfnis, geliebt zu werden, und die Furcht, als nutzlos zu gelten; die Liebe zum Leben und die Furcht vor dem Tode.

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