Die hundert Tage

In 'Die hundert Tage' entführt Joseph Roth den Leser in die dramatischen letzten Tage der k.u.k. Monarchie und schildert das Aufeinandertreffen von persönlichen Schicksalen mit den Umbrüchen der Geschichte. Mit seinem meisterhaften Erzählstil, der eine Mischung aus poetischen Bildern und einer eindringlichen, fast dokumentarischen Prosa entfaltet, gibt Roth den Zeitgeist der frühen 1920er Jahre wieder. Der Roman thematisiert das Vergehen einer Ära und den schmerzlichen Verlust von Identität in einer sich rapide verändernden Welt, untermalt von der Traurigkeit des Einzelnen, der in den Strömungen der Geschichte zum Spielball wird. Joseph Roth, geboren 1894 in Brody, war ein bedeutender österreichischer Schriftsteller und Journalist, der durch seine jüdischen Wurzeln und seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg geprägt wurde. Die Zerrüttung Mitteleuropas nach dem Krieg und der Aufstieg des Nationalsozialismus beeinflussten sein literarisches Schaffen maßgeblich. Roth selbst war ein wandernder Intellektueller, der die politischen und sozialen Wirren seiner Zeit scharf beobachtete und in seinen Werken verarbeitete. 'Die hundert Tage' ist ein unverzichtbares Werk für jeden, der sich mit der Geschichte und Literatur des 20. Jahrhunderts auseinandersetzen möchte. Roths einfühlsame und differenzierte Darstellung der menschlichen Tragödie in Krisenzeiten eröffnet dem Leser nicht nur einen historischen Horizont, sondern regt auch zur Reflexion über die eigene Identität und das Schicksal in einer sich verändernden Welt an.

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