Die integrative Funktion der Religion im klassischen Athen

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universität Münster (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Seminar: Leben und Sterben in Athen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Einbezug einer fremden Gruppe von Menschen in die eigene Gemeinschaft stellt die heimische Bevölkerung früher wie heute vor eine Herausforderung. Eine gelingende Integration ist ein wichtiger Faktor für eine funktionierende Gesellschaft. Damit Integration gelingt, müssen sowohl Fremde, wie auch Aufnahmegesellschaft ihren Beitrag leisten. In der exklusiven Gesellschaft des klassischen Athen war der Bürgerstatus ein sehr begehrtes Gut, da die erforderlichen persönlichen Eigenschaften eng definiert wurden. Um das Bürgerrecht zu erlangen, musste man von athenischen Eltern abstammen. Nur als Bürger Athens konnte man aber die Politik der eigenen Polis aktiv mitgestalten. Diese Exklusivität spaltete die Bevölkerung. Die neuere Forschung macht jedoch darauf Aufmerksam, dass besonders die Religion in der Polisgemeinschaft eine identitätsstiftende Funktion hatte, die über die Bürgerrechte hinausging. Meine Arbeit untersucht diese integrative Funktion am konkreten Fall der Polis, mit der wohl reichhaltigsten Quellenlage in der damaligen Epoche: Athen. Dabei greife ich auf die Untersuchungen folgender Wissenschaftler zurück: Adak, Blok, Funke, Krauter, Wijma und beziehe mich indirekt auf antike Quellen von Homer, Herodothos, Aristoteles und Aristophanes. Um dieses komplexe Thema zu erörtern, erkläre ich zuerst den historischen Kontext und den Status der Metöken. Anschließend stelle ich die griechische Religion dar. Daraufhin untersuche ich zunächst die allgemeine Möglichkeit der Kultteilnahme der Metöken und vergleiche dann dionysische Feste in Athen. Zum Ende folgt eine Einschätzung und eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.

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