Die interkulturelle Öffnung der Sozialen Arbeit

Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,4, Katholische Hochschule Freiburg, ehem. Katholische Fachhochschule Freiburg im Breisgau (Sozialpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland ist schon immer ein Land gewesen, in dem, in das und durch das sich Menschen bewegt haben. Deutsche wanderten ins Ausland und Fremde kamen nach Deutschland. Diese Wanderbewegungen wurden von gesellschaftlichen Prozessen beeinflußt, denen Armut, Arbeitslosigkeit, Krieg, politische Verfolgung, Umweltkatastrophen und Bildung zugrunde lagen. Die Entwicklung von Migration wurde zwar in verschiedenen Modellen beschrieben, aber eine allgemein anerkannte Definition oder Theorie gibt es nicht. Migration ist ein äußerst komplexes Phänomen, dass sich nicht auf eine Zuwanderungsgruppe oder ein Motiv von Zuwanderung beschränken läßt. Daher werden hier alle Formen von Bewegung mit dauerhafter oder temporärer Verlagerung des Lebensmittelpunktes an einen anderen Ort als Migration verstanden. Menschen, die in einen anderen Staat zuwandern oder aus diesem abwandern werden mit verschiedenen Begriffen beschrieben. Diese werden aufgrund der wachsenden Heterogenität von Migranten immer vielfältiger und komplizierter. Im folgenden wird versucht, den jeweils adäquaten Begriff zu verwenden. Die verschiedenen Zuwanderungsgruppen in Deutschland bilden ethnische Minderheiten innerhalb der Aufnahmegesellschaft. Diese Aufnahmegesellschaft steht heute erstmals vor der Situation, dass einerseits immer mehr Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, ohne deutschstämmig zu sein. Andererseits gibt es Menschen, die aufgrund ihrer Deutschstämmigkeit die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, ohne wirklich die Sprache zu beherrschen. Wenn von deutscher Mehrheitsgesellschaft die Rede ist, so muß also dieser Umstand mitbedacht werden. Begriff ethnische Minderheiten Der Begriff der ethnischen Minderheiten meint im engeren, rechtlichen Sinne alteingesessene Bevölkerungsgruppen, wie z.B. die Dänen, Sorben und Friesen, die aufgrund historischer Entwicklungen die deutsche Staatsbürgerschaft haben, jedoch ihre eigenen kulturellen Merkmale besitzen und ihre Tradition bewahren. Er wird in der sozialwissenschaftlichen Praxis aber immer mehr durch einen erweiterten Begriff ersetzt, der auch alle Migrantengruppen umfaßt, die ebenfalls ihre eigenen kulturellen Merkmale besitzen, aber erst in der jüngeren Geschichte zugewandert sind und zum größten Teil nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Da es in dieser Arbeit um die zweite Gruppe von Minderheiten gehen soll, wird der Begriff der ethnischen Minderheiten im folgenden in dieser erweiterten Bedeutung verwendet. [...]