Die internationale Rezeption der Literaturen Spaniens

Welche Faktoren bestimmen den Literatur- und Kulturtransfer aus Spanien in die Welt? Die Antwort ist zweiteilig: Einerseits sind es Mechanismen und Instanzen, die vor allem die Internationalisierung regionaler Literaturen, z. B. aus Galicien, Katalonien und dem Baskenland, steuern. Andererseits sind es die Übersetzungsprozesse und die Rezeption in den Empfängerkulturen. Wie diese genau aussehen, zeigen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes. Abweichend vom Konzept der Nationalliteratur richten sie ihren Blick bewusst auf die vielfältigen Regionalliteraturen Spaniens. Die höchst komplexen Dynamiken und Machtverhältnisse des Literatur- und Kulturtransfers offenbart eine Analyse des zweifachen Mittlungsprozesses - zunächst ins Spanische, dann erst in die Zielsprachen und -kulturen anderer Länder. Übersetzung ist somit deutlich mehr als nur ein Medium zwischen Kulturen: Übersetzung ist Austragungsort und -objekt von Aushandlungsprozessen mit kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Koordinaten.

Ute Barbara Schilly ist Professorin für Angewandte Deutsche Sprach- und Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Interkulturelle Kommunikation an der Technischen Hochschule Köln. Davor war sie unter anderem als Lehrerin, Unternehmensberaterin, Trainerin/Coach sowie als Lehrbeauftragte und DAAD-Lektorin an Universitäten im In- und Ausland (z. B. in Portugal und Singapur) tätig.

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