Die kaiserliche Politik des Dreißigjährigen Krieges im Spannungsverhältnis von Restitutionsedikt, Prager Frieden und Westfälischem Frieden.

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Die Habsburgermonarchie im 17 Jh., Sprache: Deutsch, Abstract: 'Paxsit christiana, universalis, perpetua ...' Der mit diesen Worten eingeleitete westfälische Friedensvertrag vom 24. Oktober 1648 markierte nicht nur das Ende des Dreißigjährigen Krieges im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, sondern auch die Entscheidung des dualistisch geprägten Konfliktes im Reich zwischen Ständen und Kaisertum zugunsten der Stände. Die Auseinandersetzungen der Stände auf der einen Seite und des Kaisers auf der anderen hatten schon lange vor Kriegsausbruch begonnen und waren dann in der Folge des böhmischen Aufstandes eskaliert. Die vorliegende Arbeit soll die Versuche und den Spielraum der kaiserlichen Politik, die zentrale Gewalt des Kaisertums zu stärken und dessen Privilegien auszuweiten, untersuchen Diese Politik des Kaisers soll aber nicht als Versuch der Etablierung eines Reichsabsolutismus gesehen werden. Gegen solche Tendenzen spricht sich die Forschung klar aus. Das Denken war bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges immer noch vom universalen Anspruch der Monarchie geprägt. Im Falle der Habsburger war es nicht ein Herrscher, sondern die Dynastie, die Casa d'Austria, die die Universalgewalt beanspruchte. Dieser Anspruch kann nicht außen vor gelassen werden, da der Kaiser während des Krieges und vor allem bei den Friedensverhandlungen nicht unabhängig seinen erbländischen oder seinen Reichsinteressen nachgehen konnte, sondern sein Spielraum durch dynastische Verpflichtungen gegenüber der spanischen Linie der Casa d' Austria eingeschränkt war. Die kaiserliche Politik kann man natürlich nur im Zusammenhang mit der jeweiligen Situation betrachten. Dazu sollen drei Ereignisse des Krieges herausgegriffen werden, die als Zäsuren gelten: Der Höhepunkt der kaiserlichen Machtstellung, der durch den Erlass des Restitutionsedikts Kaiser Ferdinands II. markiert wird. Eine weitere Zäsur des Kriegsverlaufs ist der Prager Frieden zwischen Kursachsen und dem Kaiser von 1635. Dort wurde nochmals versucht, das Reich neu zu organisieren und das Verhältnis von Kaiser und Ständen, besonders in Bezug auf die Militärorganisation neu auszutarieren.