Die karolingische Torhalle des Klosters Lorsch an der Bergstraße / Hessen

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Kloster Lorsch gilt als eines der bedeutensten und reichsten Klöster des frühen und hohen Mittelalters in Mitteleuropa, mit umfangreichen Besitztümern im ganzen Reich und engen Verbindungen zum Herrscherhofe. Der Einfluss und die Bedeutung des Klosters gingen im weiteren Verlauf der Geschichte gänzlich verloren. Und auch die Gebäude des Klosters wurden über die Jahrhunderte durch Krieg und Steinraub fast vollständig zerstört, so dass die heutige Situation die ehemalige Größe und Stellung des Klosters kaum mehr erahnen lässt. Es grenzt dabei an ein Wunder, dass gerade die Torhalle des Klosters die Jahrhunderte vergleichsweise unbeschadet überstanden hat. Und es erscheint als eine Ironie der Geschichte, dass die Frage nach der ursprünglichen Funktion der Torhalle bis heute nicht abschließend geklärt ist, die Torhalle ihr ¿Überleben¿ aber wohl dem Umstand verdankt, dass sie immer eine Nutzung hatte. Mag auch die Torhalle zu ihrer Bauzeit ein Gebäudetypus gewesen sein, der in vielen Klöstern zu finden war, so steht sie heute fast singulär da. Und man möchte vermuten, dass die aufwändige, ja fast liebevoll zu nennende Gestaltung bereits zu ihrer Ent-stehungszeit eine Besonderheit darstellte. Mit ihrer Architektursprache steht sie in der Bau- und Kunstgeschichte beinahe wie ein ¿Missing Link¿ zwischen der Architektur der Antike und der Architektur der Romanik. Bereits Georg Moller hatte dies Anfang des 19. Jahrhunderts erkannt und die Torhalle in die Zeit der Karolinger datiert. Eine Datierung, die heute noch Gültigkeit hat .

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