Die katalanische Identitätsproblematik im Roman "El amante bilingüe" von Juan Marsé

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,6, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Der katalanische Autor Juan Marsé, 1933 geboren in Barcelona, widmet sich in seinem Roman ¿El amante bilingüe¿ einem der prägnantesten Konflikte der katalanischen Gesellschaft. Oberflächlich betrachtet scheint es sich bei der Frage nach Identität nicht um ein Problem zu handeln, da es verschiedene Kriterien gibt, die jedem eine Identität zuweisen, ohne das darauf bewusst Einfluss genommen werden kann. Gemeint sind in diesem Fall Kriterien wie Geburts- oder Heimatort, Herkunft der Eltern, sowie landestypische Tugenden. Marsé demonstriert in seinem Werk, dass es sich hierbei um ein komplexeres Thema handelt. In einer Gesellschaft als integriert und akzeptiert zu gelten, liegt oftmals nicht bei dem Individuum selbst, sondern wird von weiteren sozialen Faktoren beeinflusst. Diese Annahme bildet die Ausgangsthese für die folgende Analyse. Inwiefern ist es einem Individuum möglich die eigene Identität zu beeinflussen? Die kritische und zugleich satirische Darstellung des Autors, die die Sprachpolitik Kataloniens im Fokus hat, zeigt auf, dass diese durchaus ihre repressiven Züge hat. Daher liegt der Analyse eine Betrachtung der sprachlichen Situation in Katalonien seit dem Tod Francos zugrunde, sowie eine Darstellung der katalanischen Identitätsproblematik, die aus den Folgen der Geschichte resultierte. Der Roman rückt das Kriterium der Sprache bei der Frage nach Identität in den Fokus.