Die kulturelle Reproduktion nach Pierre Bourdieu

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,3, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Sprache: Deutsch, Abstract: Chancengleichheit für alle. Das Ziel der Bildungsexpansion war unter anderem die Verbesserung der Bildungschancen aller sozialen Klassen und Schichten. Durch die Bildungsrevolte in den 1960er und 1970er Jahren, sowie dem anschließenden Ausbau und der breiten Öffnung des Bildungssystems wurde der Zugang zu höherer Bildung jeder Person unabhängig von deren sozialer, ökonomischer und kultureller Herkunft ermöglicht. Aus persönlichem wissenschaftlichem Interesse soll diese Arbeit untersuchen, ob sich diese Chancengleichheit auf Bildung tatsächlich für alle Schichten verwirklichte oder ob sich diese Idee eher zu einer Illusion der Chancengleichheit im Bildungssystem entwickelte und welche Rolle die soziale Herkunft für den Bildungserfolg hierbei spielt. Bereits vor über 40 Jahren beschäftigte sich der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930-2002) mit der Frage nach der Bildungsgerechtigkeit. Er untersuchte den Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungschancen in Frankreich. Schon damals stellte er fest, dass die Chancengleichheit im Bildungssystem eine Illusion ist. Er lieferte mit seiner Theorie der kulturellen Reproduktion eine Erklärung, die begründen soll, wie das Schulsystem die sozialen Ungleichheiten erhält. Die soziale Selektivität und Chancenungleichheit des Bildungssystems ist auch in Deutschland vielfach beschrieben und belegt. Entgegen aller Reformbemühungen der vergangenen Jahrzehnte ist die Chance, einen qualifizierten Bildungsabschluss zu erlangen, nach wie vor in hohem Maße abhängig von der sozialen Herkunft. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern die soziale Herkunft den Bildungserfolg beeinflusst und welche Rolle diese dabei spielt.

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