Die molinistische Sicht der göttlichen Allwissenheit

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 1,0, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie, Abteilung Philosophie), Veranstaltung: Analytische Religionsphilosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Als der Geist von Christmas yet to come dem alten und unbarmherzigen Scrooge erschien und ihm furchtbare Bilder aus zukünftigen Weihnachtsfesten zeigte, fragte der Geizkragen: 'Are these the shadows of the things that Will be, or are they shadows of things that may be, only?' Der Geist antwortete nicht. Denn Dinge die sein werden, können nicht abgewendet werden. Auf der anderen Seite sind Dinge die sein könnten auch nicht so Furcht einflößend, da im Grunde alles eintreten könnte. Beide Male hätte Scrooge keinen überzeugenden Grund, sein Leben zu ändern. Aber der Geist antwortete nicht. Daher versucht Scrooge verzweifelt selbst eine Antwort zu schlussfolgern: 'Men's courses will foreshadow certain ends, to which, if persevered in, they must lead [...] But if the courses be departed from, the ends will change.' An den Bildern war beängstigend, dass sie zeigten was sein würde, würde Scrooge sich nicht ändern. Gott ist allwissend. Das gehört zu seinem Wesen - sonst wäre er nicht Gott. Das scheint nachvollziehbar zu sein. Sobald man jedoch Allwissenheit definiert als: 'Er weiß alles was es zu wissen gibt.' fangen die Probleme an. Was gibt es zu wissen? Und was gibt es zu wissen über Dinge, die nie eintreffen werden (wie die schrecklichen Visionen Scrooges)? Es gibt viele Konzepte der Allwissenheit Gottes, die zurzeit in der Wissenschaft diskutiert werden. Eines von ihnen wird in dieser Hausarbeit vorgestellt. Dieses Konzept wird Molinismus genannt und hat einige beachtenswerte Ver¬treter wie William Lane Craig und Alvin Plantinga. Dabei sollen Kernbegriffe (wie mittleres Wissen) und die wichtigsten Implikationen (wie Vorsehung und Freiheit) des Molinismus erklärt werden. Zusätzlich sollen die relevantesten Fragen (wie die nach der Gültigkeit des Fatalismus und dem Wahrheitsgehalt von zukünftigen Kontrafaktualen) anhand mit der verfügbaren Literatur diskutiert werden. Zum Schluss soll ein Fazit folgen, dass die Leistungsfähigkeit bewerten und einige noch offene Fragen oder Probleme aufzeigen soll.

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