Seit der „empirischen Wende“ in der Erziehungswissenschaft und in den Fachdidaktiken ist die Bildungspraxis in ein zunehmend nervöses Umfeld geraten.
Dazu beigetragen hat zum einen die starke Emotionalisierbarkeit von Fragen, die die Zukunft sowohl des einzelnen Kindes und Jugendlichen als auch der Gesellschaft betreffen.
Zum anderen wird der bildungspraktische Nutzen einer quantifizierenden empirischen Bildungsforschung überschätzt. Damit einher geht ein Verlust an Augenmaß, mit dem jedes Ziel, jede Idee und auch jede wissenschaftliche Erkenntnis beurteilt werden sollte, ehe Schlussfolgerungen für die Bildungspraxis gezogen werden.
In den Beiträgen des vorliegenden Buches setzen sich Bildungspolitiker, Journalisten und Wissenschaftler für eine Haltung der „pädagogischen Mitte“ ein, die einseitige Interpretationen wissenschaftlicher Befunde vermeidet und sich um eine umsichtige Abwägung unterschiedlicher Perspektiven bemüht.