Die patriarchalische Vaterfigur des Zauberkönigs in Ödön von Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald"

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Wo stecken denn meine Sockenhalter?¿. Diese Frage richtet der Zauberkönig in seinem ersten Auftritt zornig an seine Tochter Marianne. Bereits am Anfang des Volksstückes Geschichten aus dem Wienerwald von Ödön von Horvath wird deutlich, dass das patriarchalische Verhalten des Zauberkönigs ein zentrales Element in dem Werk darstellt. Horváth greift mit seinem Volksstück die gesellschaftlichen Probleme des frühen 20. Jahrhunderts auf. Hierbei spielen die patriarchalischen Strukturen und das Männerbild jener Zeit eine bedeutende Rolle. Die vorliegende Hausarbeit wird diese komplexe Problematik jedoch nicht in ihrer Gesamtheit untersuchen, dafür wäre der vorgegebene Rahmen zu knapp bemessen. Spezifisch soll in den folgenden Kapiteln textanalytisch untersucht werden, wie die patriarchalische Vaterfigur des Zauberkönigs modelliert ist und inwiefern diese für die gescheiterte Emanzipation der Marianne verantwortlich sein kann. Für Letzteres wird die Analyse keine konkreten Ergebnisse herausarbeiten können; dies wäre aus wissenschaftlicher Sicht auch nicht eindeutig zu ermitteln. Vielmehr soll die Arbeit eine textanalytische Diskussionsgrundlage liefern und die Entscheidungen Mariannes in Kontext zu ihrer väterlichen Beziehung setzen. Dabei sollen sozialpsychologische Gesichtspunkte herangezogen werden, um das Spannungsverhältnis der Vater-Tochter-Beziehung aus einer mehrdimensionalen Perspektive zu diskutieren.