Die personenorientierten Führungstheorien

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, FernUniversität Hagen (Kultur-und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Führung ist ein komplexes, dynamisches Konstrukt, dass je nach Erkenntnis­ziel und Perspektive unterschiedlich beschrieben, verstanden und erklärt werden kann. Die in der Management- und Führungslehre bedeut­samen Füh­rungstheorien können in Abhängigkeit vom jeweiligen schwer­punktmäßigen Fokus der Betrachtung in vier Kate­gorien zusammengefasst werden : Situationstheorien (Kontingenzansätze) Personenorientierte Theorien (führer- und geführtenzentrierte Ansätze) Interaktionstheorien (dyadische Führungstheorie) Positionstheorien (Rollentheorie) In dem grob skizzierten Rahmen der Führungstheorien werden hier die personen­orientierten Theorien mit ihren zentralen Inhalten vorgestellt. Ausnahmsweise werden wegen ihrer Bekanntheit und Wichtigkeit von den führerzentrierten Ansätzen die Eigenschaftstheorie und von den geführtenzentrierten Ansätzen die Reifegradtheorie der Führung näher diskutiert. Was die anderen personenorientierten Theorien angeht, so werden sie nur kurz beschrieben, um ein Bild der heute vorhandenen Führungstheorien, die die Persönlichkeit als zentrale Variable betrachten, zusammenzustellen. Die weiteren Informationen bezüglich dieser Theorien sind in praktisch jedem Lehrbuch zu finden, sodass ich mich hier auf die wesentliche Inhalte entsprechender Theorien konzentrieren und in diesem Rahmen andere Aspekte diskutieren möchte, die in den Lehrbüchern oft nur angerissen werden, wie z.B. die Frage des häufigen Versagens der Führungskräfte, trotz dass ihnen heute ein Arsenal an Hilfen und Werkzeugen (darunter auch die Führungstheorien als Wegweiser) zur Verfügung steht. Dass gerade die personenen-orientierten Theorien in den letzten Jahrzehnten öfter in den Vordergrund rücken, ist nur eins von mehreren Zeichen für die stetig wachsende Bedeutung des Faktors Mensch (manche Wissenschaftler sprechen von einem sozialen Paradigmenwechsel).Diese Entwicklung gilt genauso für die Führenden wie für die ¿Geführten¿. Dieser Trend ist im Grunde ein Zeichen eines gesellschaftlichen Werte­wandels, den man zugespitzt so formulieren konnte: Gehorsam ist ¿out¿ und anrüchig geworden, Motivation ist ¿in¿ und ohne Zweifel von größter Bedeu­tung für wirtschaftlichen wie auch gesellschaftlichen/politischen Erfolg. War­ren Bennis sagt in Anlehnung an John Naisbitt, der sich mit den Megatrends der Zukunft beschäftigt: ¿Ein neues Paradigma wird geboren.¿ (Bennis/Na­nus 1986, S.22 - 23). Führung hat keine selbstverständliche Legitimation mehr.