Die politischen, wirtschaftssystematischen und wirtschaftsethischen Lehren aus der Finanzkrise

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 1,3, Technische Hochschule Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminararbeit soll sich vorrangig mit den möglichen politischen, wirtschaftssystematischen und wirtschaftsethischen Lehren aus der Finanzkrise befassen. Zunächst soll allerdings ein zusammenfassender Überblick über die Ursachen und das Entstehen der Krise sowie das Ausweiten auf die Realwirtschaft gegeben werden, um erste Ansatzpunkte für Maßnahmen und Schlussfolgerungen zu geben. Die aktuelle Finanzkrise kann wohl als die schwerste Finanzkrise seit den 1930er Jahren betrachtet werden. Aufgrund der Steuergelder in zigfacher Milliardenhöhe, wie sie allein in Deutschland in den letzten Jahren als Hilfen für Banken, zum Auffangen von Verlusten, als Bürgschaften für Unternehmen und für Konjunkturprogramme aufgewendet wurden, ist in der Öffentlichkeit viel über die Ursachen, Verfehlungen der Finanzunternehmen und die möglichen persönlich Verantwortlichen diskutiert worden. Betrachtet man die Entwicklung der Finanzmarktkrise aus einer amerikanischen Hypothekenkrise genauer, so offenbaren sich unglaubliche Methoden und ein Wirtschaften in den amerikanischen Hypothekenmärkten, die eine solche Krise letztendlich hervorrufen mussten. Durch die Ausweitung der Krise auf die Finanzmärkte anderer führender Industriestaaten sowie auf die weltweite Realwirtschaft ergibt sich die Notwendigkeit für die betroffenen Staaten, gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln und Lehren aus der Krise zu ziehen, die eine Reformierung des Finanzwesens ermöglichen und so zu verhindern, dass eine derartige Krise in der gleichen oder einer ähnlichen Weise erneut auftreten kann. Die Frage nach den Lehren aus der Krise betrifft einerseits den Bereich der konkreten politischen Maßnahmen zur Regulierung der Finanzmärkte und des Bankenwesens, die Reformierung der Bankenaufsicht sowie die Beseitigung von Systemfehlern bei der Arbeit der Ratingagenturen. Weiterhin stellen sich aber auch Grundsatzfragen zum System des Kapitalismus in der Zukunft und dem Grad der Freiheit der Marktwirtschaft. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Tatsache, dass die Krise Lehren bezüglich der ethischen Grundsätze der Finanzmärkte und Finanzinstitutionen fordert und Wege zur Wiederherstellung des Vertrauens der Öffentlichkeit und der Anleger in die Finanzmärkte zu finden sind.