Die rhetorischen Schriften Ciceros

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Altertumswissenschaften), Veranstaltung: Cicero - de re publica, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll das Schaffen Ciceros im Bereich der rhetorischen Schriftstellerei überblicksartig in drei Phasen darstellen. Dabei stehen die Werke im Vordergrund, die kurz in die Biographie eingebettet sind. Der zweite Teil beschäftigt sich dann mit dem Ideal eines Redners, wie es sich Cicero vorstellt und welches er in seinen rhetorischen Werken entwickelt und dem Leser vermittelt. Das Resümee wird die Phasen der rhetorischen Schriftstellerei Ciceros sowie die gesamte Arbeit zusammenfassen. Hauptsächlich verwendete Literatur stammt von Burck, Fuhrmann und Gottwein. Die Darstellung des Rednerideals hält sich an die Ausführungen Barwicks. Auch wenn sich Cicero Zeit seines Lebens mit der Rhetorik beschäftigte, hat sich sein Schaffen in der Schriftstellerei auf diesem Gebiet 'auf drei kurze Abschnitte seines Lebens konzentriert' . Diese Phasen gilt es in diesem Abschnitt mit den für sie zuzuordnenden rhetorischen Schriften in ihren Grundzügen zu charakterisieren. Als erstes rhetorisches Werk verfasste Cicero zwischen 85 und 80 v. Chr. De inventione, welches eine Gesamtdarstellung der Rhetorik werden sollte, aber nie vollendet wurde. Dennoch zählt es zu den 'ältesten Rhetorik-Lehrbücher[n] in lateinischer Sprache' . Von Cicero werden die ersten beiden Bücher verfasst, die sich mit dem wichtigen Teil der Stoffsammlung für eine Rede befassen. So stellt er die von Hermagoras begründete Status-Lehre, die einzelnen Teile einer Rede und die verschiedenen Redegattungen dar. Der Unterricht in Rom wurde in Griechisch gehalten, und es wurden die Lehren der griechischen Rhetoren vermittelt. Cicero, der eine gute Ausbildung in Rom genoss, griff diese Lehren auf und verarbeitete sie in seinem Werk. Das Werk De inventione bezeichnet der Altphilologe Manfred Fuhrmann als bedeutsam, weil es die Entwicklung der Rhetorik von den Griechen Aristoteles und Anaximenes hin zur römischen Beredsamkeit aufzeigt. Wichtig ist, dass Cicero bereits in seinem Jugendwerk die Verbindung von eloquentia und sapientia verdeutlicht. In Griechenland gib es zu diesem Thema immer schon verschiedene Standpunkte, doch Cicero ist sich sicher, dass ein Redner nur durch die Vereinigung von Philosophie und Rhetorik Erfolg haben kann. Dieser Auffassung bleibt Cicero bis zu seinem Ende treu und sie spiegelt sich auch in seinen anderen rhetorischen Schriften wider.