Die römische Provinzialpolitik als Ursache für den Jüdischen Krieg in der Darstellung des Flavius Josephus

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Department Geschichte), Veranstaltung: Römische Außenpolitik von Caesar bis Mark Aurel, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Jüdische Krieg (66-70 n. Chr.) hatte für das jüdische Volk katastrophale Konsequenzen. Das geistliche und politische Zentrum Jerusalem war zerstört, der heilige Tempel war geplündert und schließlich niedergebrannt worden. Der jüdische Historiker Flavius Josephus hat in seinen Werken nicht nur den Krieg selbst ausführlich beschrieben, sondern sich auch im besonderen Maße mit den Ursachen desselben beschäftigt. In dieser Arbeit soll nur der Aspekt herausgegriffen werden, inwiefern Josephus die römische Provinzialpolitik als Ursache für den Krieg angesehen hat. Hierbei werden insbesondere zwei Gesichtspunkte analysiert: inwiefern die Missachtung der jüdischen Sonderrolle durch die Kaiser Gaius und Nero als Kriegsursache anzusehen ist und wie Josephus die Verantwortlichkeit der römischen Statthalter am Ausbruch des Aufstandes einschätzt. Für die Quellenanalyse werden die zwei Hauptwerke des Josephus herangezogen, das Bellum Iudaicum und die Antiquitates. Dabei ist auch die Frage von Bedeutung, ob sich Josephus Blickwinkel auf die Ereignisse über die Jahre hinweg verändert hat oder ob seine Grundhaltung die gleiche geblieben ist. Dieser Aspekt wird in Kapitel 3.3 angesprochen.