Die ¿schöne Zigeunerin¿ in der deutschen Literatur: Goethes Mignon als Musterbeispiel der Zigeunerfigur im 19. Jahrhundert

Bis heute verbindet man mit dem Stichwort ,Zigeuner' jahrhundertealte stereotype Vorstellungen wie beispielsweise ein zwangloses, freien Nomadenleben oder Phantasiebilder von Wahrsagerei und schwarzer Magie. Dieses Buch befasst sich mit der ¿schönen Zigeunerin¿ in der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts. Auffallend ist, dass die deutschen Autoren fast keine rein sinnlichen, verführerischen Zigeunerinnen geschaffen haben, wie das beispielsweise in der französischen Literatur der Fall ist. Von einigen Ausnahmen abgesehen handelt es sich bei den ¿schönen Zigeunerinnen¿ der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts größtenteils um unerfahrene Zigeunerkinder, meist auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Das Buch konzentriert sich auf das Musterbeispiel für die Figur der ¿schönen Zigeunerin¿ in der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts, Goethes Mignon, aber auch auf zwei durch sie angeregte Figuren, zum einen auf die Figur der Erwine aus Joseph von Eichendorffs Roman 'Ahnung und Gegenwart', zum anderen auf die spanische Tänzerin Emanuela aus E.T.A. Hoffmanns Erzählung 'Der Zusammenhang der Dinge'.