Die schönsten Märchen

Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Autoren. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Sieben auf einen Streich? Uns imponiert damit so schnell keiner mehr, weil wir das tapfere Schneiderlein und seine Fliegenjagd kennen, mit der er protzend durch die Straßen zieht. Die Märchen von Ludwig Bechstein, voll böser Stiefmütter, Hexen und Könige, lesen wir seit Kindertagen. Ihre Botschaft ist jedoch nicht immer für Kinderohren geeignet: Wer frech genug lügt und Dumme findet, die ihm glauben, der kann sich einen faulen Lenz machen und heiratet am Ende die hübsche Königstochter. Ein bisschen Glück braucht aber auch das Schneiderlein.

Ludwig Bechstein wurde am 24. November 1801 in Weimar als uneheliches Kind geboren. Von 1818 bis 1822 absolvierte er in Arnstadt eine Apothekerlehre, gab aber 1828 den Apothekerberuf auf. 1829 begann er mit einem herzoglichen Stipendium ein Studium der Literatur, Philosopie und Geschichte. Bereits 1823 hatte er erste Märchen veröffentlicht. Ab 1831 wirkte Bechstein als Bibliothekar der herzoglichen Bibliothek in Meiningen, 1840 wurde er zum Hofrat ernannt. 1848 sympathisierte er kurzzeitig mit den demokratischen Kräften. Bis zu seinem Tod am 14. Mai 1860 in Meiningen publizierte Bechstein verschiedene Ausgaben seiner Sagen- und Märchensammlungen.

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