Die soziale Austauschtheorie und die relationale Perspektive: Inwiefern ergänzen sie die Transaktionskostentheorie im Kontext der Allianzforschung?

Inhaltsangabe:Einleitung: Die steigende Vernetzung der weltweiten Wirtschaftszonen und die daraus resultierenden neuen Möglichkeiten für Unternehmen bewirken eine stetige Zunahme der Wettbewerbsintensität, wodurch eine erkennbare Spezialisierung entlang der Wertschöpfungskette zu verzeichnen ist. Die Entwicklung hat dazu geführt, dass Unternehmen immer mehr mit anderen Unternehmen kooperieren müssen, um wirtschaftlich erfolgreich sein zu können. Für ein erfolgreiches Bilden von Allianzen ist es von elementarer Bedeutung, Partner mit komplementären Ressourcen zu finden, wodurch Synergiepotenziale erzielt werden können, die ein Unternehmen allein nicht erwirtschaften kann. Die steigende Anzahl von (strategischen) Allianzen hat in den letzten zwanzig Jahren dazu geführt, dass zahlreiche Wissenschaftler die Gründe für die Entstehung von interorganisationalen Formen zu ihrem Untersuchungsgegenstand gemacht haben. Viele der wissenschaftlichen Arbeiten basieren auf der Transaktionskostentheorie, um die Formen, Funktionen und die Effizienz von Kooperationen jeglicher Art zu analysieren. Die einseitige Fokussierung auf die Kostenanalyse von hybriden Organisationsformen ist dabei zentraler Gegenstand der Kritik. Insbesondere die Vernachlässigung sozialer Konstrukte, die Verwendung simplifizierender Annahmen sowie die Ausblendung von Nutzenaspekten werden als eklatante Schwächen identifiziert, Allianzen als komplexe soziale Gebilde vollumfänglich zu analysieren. Die vorliegende Arbeit setzt an dieser Kritik an, indem sie versucht, mittels der sozialen Austauschtheorie und der relationalen Perspektive, eine konzeptionelle Ergänzung des Transaktionskostenansatzes zu erarbeiten. Dabei besitzen beide Interorganisationstheorien unterschiedliche Schwerpunkte, sodass sie sich sinnvoll ergänzen, basieren aber gleichzeitig auf einem gemeinsamen konzeptionellen Fundament. Die Untersuchung von interorganisationalen Beziehungen erfordert die Einbeziehung ökonomischer und sozialer Konstrukte, weshalb eine Analyse anhand integrativer Ansätze am geeignetsten erscheint. Durch eine Vielzahl von ökonomischen Herausforderungen und mannigfaltigen sozialen Prozessen bilden Allianzen eine komplexe Organisationsform, die anhand einer einzigen Theorie nur unzulänglich erklärt werden kann. Zu Beginn der Arbeit wird einleitend durch die Vorstellung der strategischen Allianzen der konzeptionelle Rahmen gesetzt, wobei angemerkt sei, dass im Zuge der wissenschaftlichen Untersuchungen [...]