Die sprachlichen und rhetorischen Besonderheiten des Prinzen in Lessings "Emilia Galotti"

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Was seh¿ ich?- Entsetzen!¿ , mit diesen Worten reagiert der Prinz in Lessings bürgerlichem Trauerspiel ¿Emilia Galotti¿ auf den Tod seiner Angebeteten Emilia. Der Prinz scheint mehr als überrascht und empfindet sich selbst als Opfer. Trotzdem gibt es verschiedene Sichtweisen auf die Rolle des Prinzen im gesamten Drama. Ziel dieser Arbeit ist es, die Figur des Prinzen, vor allem im Bezug auf seine Schuld an Emilias Tod, in den Fokus zu stellen. Dabei wird sowohl sein Verhalten in verschiedenen semantischen Räumen als auch seine Sprache, die grundlegende Konzeption des Prinzen und seine Rolle in der Figurenkonstellation untersucht. Zunächst sollen die für die Figur des Prinzen relevanten semantischen Räume untersucht werden. Hierbei wird ein besonderer Augenmerk auf die in der Kirche erfolgende Grenzüberschreitung des Prinzen gelegt. Eine gesonderte Rolle fällt dem Prinzen außerdem zu, da er im Drama als Vertreter des Adels fungiert. Auch dieser Aspekt wird in der Arbeit erläutert. Danach wird die Rolle des Prinzen in der Figurenkonstellation betrachtet. Zum einen wird auf Emilias Vater Odoardo geschaut, der als Gegenspieler des Prinzen und Vertreter des Bürgertums fungiert. Zuletzt soll die Arbeit die Rolle des Prinzen in der Intrige um Emilia Galotti und ihren Verlobten Graf Appiani geklärt werden. Sowohl seine offensichtlichen charakterlichen Schwächen, wie auch die Passivität des Prinzen, besonders gegenüber Marinelli, sind hierbei entscheidend. So wird gesondert auf das Verhältnis des Prinzen zu Marinelli eingegangen. Die semantischen Räume werden gemäß Lotmans Raumtopologiemodell analysiert und während der gesamten Charakterisierung und Analyse soll gesondert auf die sprachliche und rhetorische Gestaltung geachtet werden. Die Einteilung des Dramas erfolgt nach Gustav Freytags ¿Die Technik des Dramas¿.