Die 'strategischen Partnerschaft' zwischen den Emerging Donors China und Brasilien. Eine Beziehung auf Augenhöhe?

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit ihrer Etablierung als Interessensvertreter des globalen Südens innerhalb internationaler Foren und Organisationen ist seit den 1990er Jahren ein Aufkommen neuer Partnerschaften zwischen Emerging Donors auf bilateraler sowie multilateraler Ebene feststellbar. Diese Partnerschaften gehen über wirtschaftliche und finanzielle Kooperationen hinaus und sind vor allem auf politischer Ebene mit dem Anspruch verbunden, eine Emanzipation der betroffenen Akteure im internationalen System zu erzielen und strukturelle Reformen der bestehenden Weltordnung zu initiieren. Emerging Donors grenzen ihre Partnerschaften auf diskursiver Ebene deutlich vom Modell der 'Nord-Süd-Zusammenarbeit' ab und berufen sich auf ein ihr innewohnendes Gleichheitsprinzip sowie eine Ausrichtung auf gegenseitige, gleichwertige Gewinne. Gleichzeitig stehen sie innerhalb der wissenschaftlichen Debatte in der Kritik, da ihre Hilfeleistungen häufig vorrangig durch das Erzielen eigener ökonomischer Vorteile und nicht durch die Förderung lokaler Entwicklung im Partnerland motiviert seien. Ausgehend von dieser Kontroverse soll die vorliegende Arbeit eine Untersuchung des Charakters der Beziehungen zwischen Emerging Donors leisten. Anhand der seit 1993 bestehenden 'strategischen Partnerschaft' zwischen Brasilien und China soll exemplarisch untersucht werden, inwiefern der propagierte Grundsatz der Gleichstellung beider Akteure umgesetzt wird und ob die Beziehungen sich damit tatsächlich auf Augenhöhe abspielen.